Mai|baum 〈m. 1u〉
1. junge Birke als Symbol des Mais u. Frühlings u. als Schmuck der Häuser zum Maifest
2. von Ästen u. Rinde befreite, geschmückte Tanne od. Birke, die zum Maifest u. Maitanz auf dem Dorfplatz aufgestellt wird
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Mai|baum, der:
a) nach altem Brauch in der Zeit zwischen Frühling u. Frühsommer bes. bei Volksfesten aufgestellter, hoher, von Rinde und Ästen befreiter Baum, an dessen Spitze ein mit bunten Bändern umwundener Tannenkranz hängt:
um den M. tanzen;
b) geschlagenes Birkenbäumchen, Birkengrün, das zu Maifesten als Schmuck an die Türpfosten des Hauses gebunden wird.
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Maibaum,
im Brauchtum ursprünglich grüne Zweige und (Birken-)Bäumchen (veraltend Maien), die als Grünschmuck bei Frühlings- und Frühsommerbräuchen dienen, nun aber auch zu Pfingsten (Pfingstmaien), zur Kirchweihe sowie bei sonstigen festlichen Anlässen - zum Ernteschluss als Erntemai, beim Dachbau als First- oder Richtmai, bei Hochzeiten als Brautmai - Verwendung finden; in spezieller Bedeutung ein dominierendes Element der seit dem 13. Jahrhundert bezeugten Feier des Frühlingsbegrüßens (Mai) und historischer Vorläufer des eigentlichen Maibaums, eine zwischen Frühling und Frühsommer aufgestellte hohe, entästete und entrindete, mit Kränzen und Bändern geschmückte Fichte oder Tanne.
Das Schlagen und Einholen von Maibäumen in bestimmten Wäldern war ein von Grundherrschaften gewährtes Recht, auf das sich das Aufstellen von Ehrenmaien für Obrigkeiten gründet. Schon hochmittelalterlich für einen weiten europäischen Raum oft bezeugt ist der Brauch, den heiratsfähigen Mädchen Türen oder Fenster mit Maibäumen (Liebesmaien) zu schmücken. Alt ist auch der Brauch, durch Ausstecken von Wirtshausmaien (Tanzmaien) den Beginn des Ausschanks anzuzeigen. Das Aufstellen eines Ortsmaibaums (eigentlich Maibaum) bürgerte sich seit dem 16. Jahrhundert ein. Erst im 18. Jahrhundert bildete sich die besonders für Oberbayern typische Form des bis zu 40 m hohen Maibaums aus, der auf Querleisten ausgeschnittene und bemalte Bildzeichen der Gewerbe oder der wichtigsten Bauten eines Dorfes zeigt. Im 20. Jahrhundert wurde die Zahl der Ortsmaibäume stark vermehrt durch Förderung seitens des ländlichen Vereinswesens und (nach 1933) durch die nationalsozialistischen Feiern zum 1. Mai, dem »Tag der nationalen Arbeit«. - In katholischen Gegenden werden zu Fronleichnam die Häuser am Weg der Prozession, die Kirchen und Altäre mit Maibäumen geschmückt. Aus der Barockzeit haben sich Nachbildungen z. B. auf Maikrügen erhalten. In evangelischen Gebieten ist Grünschmuck in der Kirche zum Pfingstfest üblich. - Gelegentlich werden die »Pfingstmaien« als Ursprung des Maibaums gedeutet. Auch der Freiheitsbaum wird auf den Maibaum zurückgeführt.
P. E. Rattelmüller: Der M., in: Schönere Heimat, Jg. 43 (1954);
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Mai|baum, der: a) nach altem Brauch in der Zeit zwischen Frühling u. Frühsommer bes. bei Volksfesten aufgestellter, hoher, von Rinde und Ästen befreiter Baum, an dessen Spitze ein mit bunten Bändern umwundener Tannenkranz hängt: um den M. tanzen; b) geschlagenes Birkenbäumchen, Birkengrün, das zu Maifesten als Schmuck an die Türpfosten des Hauses gebunden wird.
Universal-Lexikon. 2012.