Me|la|to|nin 〈n. 15; unz.; Biol., Med.〉 Hormon der Zirbeldrüse, das bei Amphibien zu einer Aufhellung der Haut führt u. beim Menschen an der Regulation des biolog. Zeitsinnes beteiligt ist [<Melano... + grch. tonos „Spannung“]
* * *
Me|la|to|nin [↑ melan- griech. tónos = Spannung], das; -s; Syn.: N-Acetyl-5-methoxytryptamin: in der Epiphyse (Zirbeldrüse) gebildetes Gewebshormon, das die »innere biol. Uhr« von Mensch u. Tier beeinflusst u. bei Fischen u. Amphibien als Gegenspieler des Melanotropins fungiert.
* * *
Hormon, das den Stoffwechsel senkt.
* * *
Melatonin
[zu griechisch tónos »das Spannen«, »Anspannung«] das, -s, 5-Methọxy-N-Acetyltryptamin, MCH [Abkürzung für englisch melanine concentrating hormone »Melanin konzentrierendes Hormon«], in der Zirbeldrüse gebildetes Hormon, das als Gegenspieler des Melanozyten stimulierenden Hormons bei Fischen und Amphibien durch Konzentrierung des Melanins in den Melanozyten eine vollständige Aufhellung der Haut bewirkt. Bei den Säugetieren (einschließlich des Menschen) hemmt es u. a. die Schilddrüsenfunktion und senkt insgesamt den Stoffwechsel. Seine Bildung unterliegt einem circadianen Rhythmus, wobei nachts die Melatoninkonzentration deutlich höher liegt als tagsüber. Es wird vermutet, dass Melatonin eine »Zeitgeberfunktion« für Einstellung und Aufrechterhaltung des circadianen Rhythmus hat. Außerdem beeinflusst Melatonin die Gonadenaktivität und steht damit in enger Beziehung zur Fortpflanzungsaktivität.
In den USA sind Melatoninpräparate frei verkäuflich, ihnen wird u. a. eine Unterdrückung der Auswirkungen der Zeitverschiebung nach Transkontinentalreisen (Jetlag) zugeschrieben. In Deutschland ist das Hormon Melatonin in Apotheken nicht mehr erhältlich, da dessen Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nicht ausreichend belegt sind, es darf auch als Lebensmittel nicht in Verkehr gebracht werden.
* * *
Me|la|to|nin, das; -s [zu griech. mélas = schwarz u. ↑Tonus] (Biol.): Hormon der Zirbeldrüse, das bei Amphibien die Aufhellung der Haut bewirkt, bei Säugetieren u. beim Menschen die Funktion der Schilddrüse u. a. hemmt u. den Stoffwechsel senkt: M.: ein Hormon, das im Körper den Schlaf steuert (Hörzu 49, 1995, 10); M., das Hormon aus der Zirbeldrüse, macht in den USA Karriere - als Jungbrunnen und Allheilmittel (Spiegel 34, 1995, 153).
Universal-Lexikon. 2012.