Mẹn|schen|bild 〈n. 12〉 Bild, Vorstellung, Auffassung vom Menschen
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Mẹn|schen|bild, das:
Bild, Vorstellung vom Menschen.
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I Menschenbild,
eine von bestimmten Tatsachen oder (wissenschaftlichen oder weltanschaulichen) Annahmen ausgehende Vorstellung vom Menschen. Diese Vorstellung kann selbst wiederum grundlegend für Wissenschaften (der Geschichte und Gesellschaft) oder Weltanschauungen werden. Unterschiede etwa in der Deutung des Geschichtsverlaufs, der Einschätzung menschlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen und Möglichkeiten lassen sich vielfach auf unterschiedliche Menschenbilder zurückführen (optimistisches oder pessimistisches Menschenbild, Glaube oder Zweifel an die Selbstverwirklichung und Emanzipation des Menschen u. a.). Außerdem unterscheiden sich die wissenschaftlichen oder weltanschaulichen Menschenbilder sehr voneinander. So wird beispielsweise ein biologisches Menschenbild ganz anders, nämlich weitgehend mit Orientierung auf die naturwissenschaftliche Forschung am Menschen (Anthropologie) gezeichnet, als etwa Menschenbilder der Philosophie (z. B. humanistisches oder marxistisches Menschenbild) oder der Theologie (Mensch als Geschöpf Gottes mit dem »Auftrag«, sich die Erde untertan zu machen).
II
Menschenbild,
eine von bestimmten Fakten und/oder Vorstellungen ausgehende beziehungsweise in den Rahmen bestimmter wissenschaftlicher oder weltanschaulicher Methoden- oder Denksysteme gefügte Betrachtung oder Abhandlung über den Menschen. Ein biologisches Menschenbild beispielsweise wird weitgehend mit Orientierung auf die naturwissenschaftliche Forschung am Menschen gezeichnet; es unterscheidet sich infolgedessen wesentlich vom Menschenbild etwa der Philosophie oder Theologie. (Anthropologie)
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Mẹn|schen|bild, das: Bild, Vorstellung vom Menschen: jede Zeit hat ihr eigenes M.; ein neues M. formen.
Universal-Lexikon. 2012.