Ok|ka|si|o|na|lịs|mus 〈m.; -; unz.; Philos.〉 philosophische Lehre, die Leib u. Seele als Zweiheit betrachtet, die Wechselwirkung beider verwirft u. ihre Übereinstimmung auf Gott zurückführt, der bei „Gelegenheit“ von körperlichen Bewegungen seelische Reaktionen auslöst u. umgekehrt bei „Gelegenheit“ von Willensakten Bewegungen erzeugt
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Ok|ka|si|o|na|lịs|mus, der; -, …men:
1. <o. Pl.> (Philos.) von dem frz. Philosophen R. Descartes (1596–1650) ausgehende Theorie, nach der die Wechselwirkung zwischen Leib u. Seele auf direkte Eingriffe Gottes zurückgeführt wird.
2. (Sprachwiss. veraltend) in einer bestimmten Situation gebildetes (nicht lexikalisiertes) Wort.
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Okkasionalịsmus
der, -, Bezeichnung für eine philosophische Position, die aus der Auseinandersetzung mit R. Descartes' Anthropologie und Physik entstanden ist und v. a. von Johannes Clauberg (* 1622, ✝ 1665), Gerauld de Cordemoy (* 1626, ✝ 1684), A. Geulincx und N. Malebranche vertreten wurde. Das cartesische Leib-Seele-Problem, dem die Auffassung von Leib und Seele als zwei getrennten Substanzen und gleichwohl der Einheit des Menschen zugrunde liegt, versuchte der Okkasionalismus dadurch zu lösen, dass an dem Dualismus festgehalten und eine direkte psychophysische Wechselwirkung abgelehnt wurde. Die Zuordnung von physischen und psychischen Prozessen sowie auch die Kausalbeziehungen zwischen Dingen werden durch den Eingriff Gottes erklärt, der alle Dinge schafft und erhält, wobei er sich ihrer als Anlass (»Occasio«) eines gesetzmäßigen Wirkens bedient.
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Ok|ka|si|o|na|lịs|mus, der; -, ...men: 1. <o. Pl.> (Philos.) von dem frz. Philosophen R. Descartes (1596-1650) ausgehende Theorie, nach der die Wechselwirkung zwischen Leib u. Seele auf direkte Eingriffe Gottes zurückgeführt wird. 2. (Sprachw. veraltend) bei einer bestimmten Gelegenheit, in einer bestimmten Situation gebildetes (nicht lexikalisiertes) Wort.
Universal-Lexikon. 2012.