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Plug and play
Plug and play 〈[ plʌ̣g ənd plɛı] n.; - - -; unz.; EDVautomatisches Installieren der einzelnen Komponenten eines Systems, z. B. durch Einstecken einer Karte, deren Merkmale vom System erkannt u. in bereits vorhandenes Computersystem eingebaut werden; →a. Konfiguration (4) [engl., „einstecken und spielen“]

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Plug and Play
 
[Abk. PnP, dt. »Einstöpseln und Losspielen«], die Fähigkeit von Computern, neu angeschlossene Geräte (z. B. Drucker, Modem, Bildschirm) oder Steckkarten (z. B. Netzwerkkarte, PC-Card, internes Modem) zu erkennen, zu installieren und zu konfigurieren, sodass man diese ohne weiteres sofort benutzen kann. Zum Einstecken und Anschließen solcher »selbst konfigurienden« Komponenten muss der Computer allerdings normalerweise ausgeschaltet sein (s. u.). Plug and Play erleichtert die Inbetriebnahme neuer Komponenten enorm, denn die Einrichtung erfolgt rein über Software und der Benutzer muss nicht etwa Jumper umstecken oder sich um anderweitige Ressourcenzuteilungen kümmern.
 
Plug and Play, das ein Zusammenspiel zwischen Hardware (Systemplatine, BIOS, anzuschließende Geräte) und Software (Betriebssystem) erfordert, wurde hauptsächlich von Microsoft und Intel entwickelt und kam mit Einführung des Betriebssystems Windows 95 zum Einsatz. Die Hersteller von anzuschließenden Geräten unterstützten dieses Konzept schnell, wobei in den ersten Jahren noch wiederholt Abstimmungsprobleme auftauchten. Inzwischen hat sich Plug and Play aber zum Standard für Windows 9x/Me-Rechner und ergänzende Komponenten entwickelt hat. Windows NT konnte Plug and Play nicht oder nur eingeschränkt umsetzen. Erst die Nachfolgeversion Windows 2000 (und damit auch XP) beinhaltete vollständige Plug-and-Play-Funktionalität.
 
- Die Spezifikationen von Plug and Play legen Erweiterungen für das BIOS, die gängigen Bussysteme (z. B. PCI), Steckkarten und Gerätetreiber fest. Nach dem Anschließen einer Komponente arbeitet Plug and Play wie folgt: Der Rechner erkennt beim Hochfahren eine neue Komponente, die ihm ihre Eigenschaften (Gerätetyp, benötigte Betriebsmittel u. Ä.) übermittelt. Anschließend teilt der Computer, abhängig von den Anforderungen der angeschlossenen Geräte, jedem einzelnen Gerät die nötigen Ressourcen zu. Darunter fallen etwa Speicherbereiche, IRQs, Ein-/Ausgabe-Ports und DMA-Kanäle (DMA). Falls nötig wird dabei die alte Ressourcenkonfiguration verändert. Die Zuweisung der Ressourcen erfolgt bei Windows 9x über das BIOS. Schließlich kann das Betriebssystem eigenständig den passenden Treiber installieren, wenn ein solcher in der Treiberbibliothek des Betriebssystems vorhanden ist. Ist kein solcher verfügbar, fordert das Betriebssystem den Benutzer auf, eine Diskette oder eine CD mit einem Treiber einzulegen. Oft liegt jedoch einem anzuschließenden Gerät eine Installations-Software bei, die auch einen speziell angepassten Treiber enthält. Führt man das mitgelieferte Installationsprogramm aus, übernimmt dieses die Treiberinstallation und die Konfiguration.
 
Eine Weiterentwicklung von Plug and Play stellt Hot Plug and Play, auch Hot Plugging genannt, dar. Hierbei dürfen im laufenden Betrieb beliebige Komponenten angeschlossen, abgezogen oder umgesteckt werden. Hot Plugging ist das herausragende Merkmal des Bussystems USB. USB erkennt ein zusätzlich angestecktes Gerät und sorgt für die automatische Software-Konfiguration. Gerätespezifische Treiber sind im Prinzip ebenso wenig erforderlich wie ein Neustart des Computers. Auch muss das Gehäuse für den Anschluss neuer Peripheriegeräte nicht mehr geöffnet werden, da USB-Geräte grundsätzlich extern betrieben werden.
 
Eine nochmalige Weiterentwicklung für die Vernetzung von Geräten ist Universal Plug and Play.
 
TIPP:
 
Plug-and-Play-Geräte sollten unter Windows i. d. R. über die automatische Hardware-Erkennung installiert werden (am PC anschließen, dann Gerät und Computer einschalten). Bei der bloß manuellen Installation eines solchen Geräts kommt es nämlich immer wieder vor, dass danach die automatische Hardware-Erkennung immer wieder beim Systemstart aktiv wird und das Gerät noch einmal zu installieren versucht.

Universal-Lexikon. 2012.