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Dis|ket|te [dɪs'kɛtə], die; -, -n:in einer Schutzhülle befindliche kleine Platte, auf der Daten elektronisch gespeichert werden können:
die alten Disketten entsorgen.
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Dis|kẹt|te 〈f. 19; EDV〉 magnetisch beschichtete Kunststoffscheibe zur Datenaufzeichnung für Computer; Sy Floppy Disk ● einen Text auf \Diskette ziehen [mit frz. Verkleinerungsform zu engl. disk „Scheibe“]
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Dis|kẹt|te , die; -, -n [zu engl. disk (Schreibvariante von disc = Scheibe) geb. mit der frz. Verkleinerungssilbe -ette] (EDV):
Datenträger in Form einer kleinen, auf beiden Seiten magnetisierbaren Kunststoffplatte, der direkten Zugang auf die gespeicherten Daten ermöglicht.
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Diskette
die, (für frühe Versionen auch Floppy Disk), wechselbarer Datenträger, der die Daten in einer Magnetschicht speichert. Eine Diskette wird zum Lesen oder Schreiben von Daten in das Diskettenlaufwerk eingelegt; sie kann herausgenommen und transportiert werden, sodass man Daten von einem Rechner auf einen anderen übertragen kann. Die ersten Disketten wurden um 1970 als preiswerte und robuste Speichermedien aus der Magnetplatte entwickelt und lösten die Datasette als Speicherwechselmedium ab. Heute spielen Disketten im Profibereich wegen ihrer geringen Speicherkapazität kaum mehr eine Rolle, ihre Bedeutung für Heimanwender ist stark zurückgegangen. Im Heimbereich dienten Disketten vor allem der Archivierung von Daten. Wegen der steigenden Datenmengen ist ein Backup auf viele Disketten jedoch sehr umständlich; mit der Verbreitung von CD-Brennern geht dieser Anwendungsbereich verloren. Auch das andere wichtige Einsatzgebiet von Disketten, der problemlose Austausch von Daten zwischen zwei Rechnern, ist mit zunehmender Vernetzung auch ohne Disketten zu bewältigen. Tatsächlich kam mit dem i-mac von Apple 1998 der erste PC ohne Diskettenlaufwerk auf den Markt.
Eine Diskette besteht aus einer Hülle, die eine flexible, kreisrunde Kunststoffscheibe enthält; diese Scheibe ist beidseitig mit einem magnetisierbaren Material beschichtet (Eisenoxid, Chromdioxid, Ferrit). Die Hülle hat eine Schreib-/Leseöffnung, die - je nach Diskettentyp - dauerhaft offen ist oder aber im Ruhezustand durch einen Schieber verschlossen wird. Am Gehäuserand befindet sich eine Schreibschutzkerbe bzw. ein Schreibschieber zum Schutz vor unbeabsichtigtem Überschreiben (Schreibschutz).
Die ersten Disketten waren die in den frühen 1970er-Jahren von IBM entwickelten 8-Zoll-Disketten (die Maßangabe bezieht sich auf die Magnetfolie mit einem Durchmesser von 203,2 mm) mit einer biegsamen Hülle und einer dauerhaft offenen Schreib-/Leseöffnung. Sie hatten eine Speicherkapazität von 100 bis 500 KByte und wurden für die damals üblichen Großrechner eingesetzt. Für PCs waren bis zur Mitte der 1990er-Jahre 5¼-Zoll-Disketten (133,3 mm) gleicher Bauart erhältlich, die eine Speicherkapazität von 100 KByte bis 1,2 MByte aufwiesen. Die sog. Minidisketten (3-Zoll-Disketten mit flexibler Hülle) wurden v. a. für Heimcomputer eingesetzt, haben sich aber für PCs nicht durchsetzen können. Die biegsamen Disketten wurden auch nach dem Englischen als Floppy Disks bezeichnet.
Unter Diskette versteht man heute die von Sony entwickelte sog. Mikrodiskette (3½-Zoll-Diskette). Sie besteht anders als die bislang genannten Modelle aus einem starren Kunststoffgehäuse und einer Magnetfolie von ca. 0,05 mm Dicke. In der Mitte befindet sich ein metallischer Einsatz für den Antrieb der Diskette. Durch eine asymmetrische Gestaltung des Gehäuses ist sichergestellt, dass man die Diskette nur in einer Richtung in das Diskettenlaufwerk einlegen kann. Die Schreib-/Leseöffnung ist durch einen federnden Schieber geschützt, der die Öffnung erst beim Einlegen der Diskette freimacht.
Beim Speichern wie beim Lesen dreht sich die Kunststoffscheibe in der Diskette mit gleichmäßiger Geschwindigkeit. In ihrer Magnetschicht werden die Daten mithilfe des Schreib-/Lesekopfs gespeichert. Er ändert die Magnetisierungsrichtung kleiner Bereiche der Schicht bzw. lässt sie unverändert (Flusswechsel, MFM). So werden die Ziffern 1 und 0, also Datenbits, dargestellt und gespeichert. Derselbe Kopf liest die magnetisch festgehaltenen Informationen auch wieder aus.
Vor dem ersten Gebrauch muss eine Diskette formatiert werden, was heute die Diskettenhersteller übernehmen. Dabei wird die Magnetfolie in Spuren und Sektoren eingeteilt. Aus der Anzahl der Spuren und Sektoren ergibt sich die Speicherkapazität der Diskette.
In wie viele Spuren und Sektoren eine Diskette eingeteilt werden kann, hängt von drei Faktoren ab:
- der Diskettengröße,
- der Speicherdichte,
- davon, ob die Diskette einseitig oder zweiseitig genutzt wird.
Die Speicherdichte von Disketten hat sich im Lauf ihrer Entwicklung erhöht. Es werden drei Dichten unterschieden:
Je nachdem, welche Seiten einer Diskette benutzt werden, unterscheidet man außerdem zwischen
Aus der Kombination der drei Merkmale Diskettengröße, Speicherdichte und Seitennutzung ergeben sich die verschiedenen Diskettenformate. Das einzige heute noch übliche Format ist die 3½-Zoll-Diskette mit 1,44 MByte Speicherplatz (sog. HD-Diskette, Abk. für High Density, dt. »hohe Aufzeichnungsdichte«]. Deren Variante mit verdoppelter Sektorenzahl und 2,88 MByte Speicherkapazität konnte sich in der Praxis kaum durchsetzen. Die HD-Diskette hat eine Spurdichte von 135 tpi (Traces per Inch, ca. 53 Spuren pro Zentimeter) und weist pro Spur 18 Sektoren auf. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Diskette liegt bei rund 300 min-1, die mittlere Zugriffszeit bei etwa 100 ms. Die Speicherkapazität einer solchen Diskette errechnet sich folgendermaßen: Die hohe Schreibdichte und die zweiseitige Nutzung ermöglichen pro Seite 80 Spuren zu je 18 Sektoren. Jeder Sektor speichert 512 Byte an Daten. Als Speicherkapazität ergibt sich daraus: 80 × 18 × 512 Byte × 2 (zwei Seiten) = 1 474 560 Byte oder umgerechnet 1,44 MByte.
Mit einer Reihe von Nachfolgeentwicklungen wollte man den Hauptnachteil der Diskette, die mangelnde Speicherkapazität, beseitigen. Hierzu gehört die magnetooptische Diskette (Floptical Disk), die magnetisch beschrieben und ausgelesen wird; der Schreib-/Lesekopf wird dabei durch optische Signale genauer gesteuert, als dies bei der üblichen Diskette möglich ist. Trotz ihrer ca. 20 MByte Speicherkapazität ist die Verbreitung gering. Ein verbesserte Version dieses Prinzips, die LS-120, bietet ca. 120 MByte Speicherkapazität. Am weitesten verbreitet ist die ZIP-Diskette (ZIP-Laufwerk) mit ursprünglich 100 MByte, jetzt auch 250 MByte. Eine ganz neue Entwicklung ist die Pro-FD von Samsung mit einer Speicherkapazität von 123 MByte (). Alle diese Medien sind aber für einen Masseneinsatz zu teuer. Die Zukunft wird wieder beschreibbaren CDs (CD-RWs) bzw. DVDs gehören.
TIPP:
Es ist nicht empfehlenswert, auf einer Diskette gespeicherte Dokumente direkt zum Bearbeiten zu öffnen, weil alle Schreib- und Lesevorgänge wegen der großen Zugriffszeiten wesentlich länger dauern als auf einer Festplatte. Daher sollte man eine Datei immer erst auf die Festplatte kopieren und hier weiterarbeiten. Da das Diskettenlaufwerk auch weniger zuverlässig ist als die Festplatte, ist außerdem die Gefahr eines Datenverlusts höher.
Die Schutzhülle einer Diskette bietet zwar Schutz gegen mechanische Einflüsse, aber nicht gegen starke Magnetfelder, wie sie etwa in der Nähe einer Lautsprecherbox auftreten. Daher ist sorgsamer Umgang mit Disketten wesentlich für den Erhalt der gespeicherten Daten.
Ist bei einer 3½-Zoll-Diskette der Metallschieber defekt oder verbogen, kann eventuell trotzdem noch auf die Daten zugegriffen werden. Dazu müssen Schieber und Feder komplett entfernt werden. Danach lässt sich die Diskette häufig noch im Diskettenlaufwerk lesen und kopieren.
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Dis|kẹt|te, die; -, -n [zu engl. disk (Schreibvariante von disc = Scheibe) geb. mit der frz. Verkleinerungssilbe -ette] (EDV): als Datenspeicher dienende schallplattenähnliche flexible Kunststoffscheibe, die auf beiden Seiten mit einer magnetisierbaren Schicht überzogen u. von einer quadratischen Schutzhülle umschlossen ist.
Universal-Lexikon. 2012.