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Raps
Rạps 〈m. 1; unz.〉 zur Gattung Kohl gehörende Kulturpflanze mit gelben Blüten, deren Schotenfrüchte Öl enthalten: Brassica napus var. oleifera [<nddt. rapsad; 1. Teil <lat. rapa „Rübe“, 2. Teil = Saat; verwandt mit Rübe, dem 2. Teil von Kohlrabi]

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Rạps, der; -es, (Arten:) -e [gek. aus niederd. rapsād, eigtl. = »Rübsamen«, aus: rap(p) = Rübe u. sāt = Saat, Samen]:
1. (zu den Kreuzblütlern gehörende) Pflanze mit blaugrünen Blättern u. leuchtend gelben Blüten, die wegen der ölhaltigen Samen angebaut wird.
2. Gesamtheit der Samenkörner von Raps (1).

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I
Raps
 
[gekürzt aus niederdeutsch rapsad, eigentlich »Rübsamen«], Cọlza, Reps, Kohlsaat, Kohlraps, Brạssica napus var. napus, 60-120 cm hoher Kreuzblütler mit gelben Blüten und blaugrünen Blättern; in Kultur einjährig als Sommerraps (f. annua) oder als Winterraps (f. biennis; in Deutschland wegen des höheren Samenertrags bevorzugt) ausgesät. Der Raps ist neben dem Rübsen die wichtigste einheimische Ölpflanze. Die Hauptanbaugebiete der Erde liegen in China, Kanada und Indien. - Die Samen des Rapses enthalten etwa 40 % Öl (Rapsöl, Rüböl), das durch Pressen oder Extraktion gewonnen und als Speiseöl sowie zu technischen Zwecken verwendet wird. Der als Rückstand anfallende Rapskuchen ist ein geschätztes Futtermittel.
 
Um die Verwendung des Rapsöles für Speisezwecke zu erhöhen, wurden Sorten gezüchtet, die keine oder wenig (ernährungsphysiologisch bedenklich) Erucasäure enthalten. In Deutschland ist seit 1976 der Anbau von erucasäurearmen Sorten vorgeschrieben. Dieser »Null-null-Raps« (»00-Raps«) kann jedoch schwere Schäden bei landwirtschaftlichen Nutztieren und bei Wildtieren (Rehe, Hasen) bewirken (u. a. Zerstörung der roten Blutkörperchen, Störung des Sehvermögens, des Gehörs und des Gleichgewichtssinns). In der Schweiz wurde deshalb die Feldgröße für Raps auf einen Hektar beschränkt und die Mindestentfernung zum Wald auf 500 m festgelegt. Aus den Rapssamen wird ein Biokraftstoff (»Biodiesel«) hergestellt, der im so genannten Elsbett-Motor verwendet werden kann.
 
Krankheiten
 
und Schädlinge: Wichtige Mykosen sind Falscher Mehltau, Kohlhernie, Rapskrebs, Stängelfäule sowie die Rapsschwärze, bei der die Schoten vorzeitig aufplatzen und die Samen ausfallen. Der Rapserdfloh verursacht Fraßschäden an Jungpflanzen, die Larven von Kohltrieb- und Rapsrüssler zerfressen Stängel und Schoten. Große Schäden kann der Rapsglanzkäfer anrichten, der die Blütenknospen zerstört. - Bei Fehlstellen in Winterrapsbeständen handelt es sich um Frostschäden (Auswintern).
 
Kulturgeschichte:
 
Raps wurde wahrscheinlich zuerst im nördlichen Mitteleuropa auf kleineren Flächen angebaut; schon zur Bronzezeit wurde dort Rapsöl gewonnen. Ein feldmäßiger Anbau in den Niederlanden, Nord- und Süddeutschland setzte erst im 17. Jahrhundert ein. Bis zum Aufkommen des Petroleums war Rapsöl bevorzugtes Leuchtöl.
II
Raps
 
[ræps; englisch »Schläge«] Plural, Parapsychologie: Klopflaute oder -töne, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts zum akustischen Repertoire des Spiritismus und seiner Séancen gerechnet werden. Sie zählen ferner zu den Initialphänomenen beim Spuk.

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Rạps, der; -es, (Arten:) -e [gek. aus niederd. rapsād, eigtl. = „Rübsamen“, aus: rap(p) = Rübe u. sāt = Saat, Samen]: 1. (zu den Kreuzblütlern gehörende) Pflanze mit blaugrünen Blättern u. leuchtend gelben Blüten, die wegen der ölhaltigen Samen angebaut wird. 2. Samenkörner von ↑Raps (1).

Universal-Lexikon. 2012.