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Mehl|tau 〈m.; -s; unz.; Bot.〉 schimmelartiger, weißer Überzug auf Blättern aus dem Myzel der Mehltaupilze (Erysiphaceae); →a. Meltau
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Pflanzenkrankheit, bei der Blätter, Stängel, Knospen u. Früchte aussehen, als seien sie mit Mehl bestäubt.
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Mehltau,
Bezeichnung für verschiedene durch Mehltaupilze hervorgerufene Pflanzenkrankheiten. Die Echten Mehltaupilze (Erysiphales) gehören zu den Schlauchpilzen. Sie überziehen Blätter, Stängel und Früchte mit einem dichten Myzel und daran gebildeten Konidien. Ein gefährlicher Schadpilz ist Podosphaera leucotricha, der den Apfelmehltau verursacht; die austreibenden Blätter weisen einen mehlartigen Überzug auf, rollen sich ein und vertrocknen vom Rand her; die befallenen Apfelbäume (auch Steinobstbäume) bilden keine Früchte aus. Der Echte Rebenmehltau der Weinrebe wird durch Uncinula necator (Äscher, Äscherich) hervorgerufen. Blätter (beidseitig), Triebe und Blütenstände haben einen flauschigen, weißlich grauen Belag. Die Blätter vertrocknen und fallen ab. Die Beeren trocknen ein, wobei die größeren zuvor beim Absterben der Oberhaut aufplatzen. Die Echten Mehltaupilze werden mit schwefelhaltigen Fungiziden bekämpft.
Die Falschen Mehltaupilze (Peronosporales) gehören zu den Oomycetes. Die Sporenträger wachsen meist aus den Spaltöffnungen heraus, sodass der mehlige Belag vielfach auf die Blattunterseite beschränkt ist. Falsche Mehltaupilze verursachen Krautfäule, Blauschimmel und den Falschen Rebenmehltau, die gefährlichste Krankheit der Weinrebe. Letzterer wird durch Plasmopara viticola hervorgerufen. Die Blätter zeigen oberseits gelbgrünliche Flecken (Ölflecke) und unterseits einen weißen Pilzrasen. Die Weinbeeren werden braun und schrumpfen lederartig ein. Vorzeitiger Blattfall führt zu geringen Ernten; Übergreifen der Infektion auf die Blütenstände führt zu Totalverlust der Ernte. Sphaerotheca humuli verursacht die Doldenbräune des Hopfens. Falsche Mehltaupilze werden mit kupferhaltigen Fungiziden bekämpft.
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Mehl|tau, der [mhd. miltou, ahd. militou, 2. Bestandteil zu 1↑Tau]: Pflanzenkrankheit, bei der Blätter, Stängel, Knospen u. Früchte aussehen, als seien sie mit Mehl bestäubt: Die Blätter ... ganz weiß sahen sie aus, so wie M. (Brot und Salz 334); die Rosen sind anfällig gegen M.; das traurige Ereignis liegt/legte sich wie M. über das Fest (nahm ihm seinen Glanz).
Universal-Lexikon. 2012.