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Schwingkreis
Schwịng|kreis 〈m. 1aus Kondensator u. Spule bestehende elektr. Reihen- od. Parallelresonanzschaltung zum Erzeugen einer elektromagnet. Schwingung od. zum Unterdrücken od. Aussieben einer Frequenz od. eines Frequenzbandes

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Schwịng|kreis, der (Elektrot.):
geschlossener Kreis elektrischer Leiter, der einen Kondensator u. eine Spule enthält u. in dem Elektronen zu elektrischen Schwingungen angeregt werden.

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Schwingkreis,
 
Schwingungskreis, Zusammenschaltung eines induktiven (Spule; Induktivität L ) und eines kapazitiven Bauelements (Kondensator; Kapazität C ) zu einer elektrischen Schaltungsanordnung. In einem nicht beschalteten idealen, d. h. verlustlosen Schwingkreis, der einmal (z. B. durch kurzzeitiges Aufladen des Kondensators) angestoßen wurde, führen Strom und Spannung ungedämpfte harmonische Schwingungen mit der Eigenfrequenz f0 = 1/ (2 π ) des Schwingkreises aus (Thomson-Formel), wobei die Energie zwischen dem Kondensator (elektrische Energie) und der Spule (magnetische Energie) hin- und herschwingt. Wenn der Schwingkreis auch einen ohmschen Widerstand R enthält, was bei jedem realen Schwingkreis der Fall ist, sind die Schwingungen mehr oder weniger stark gedämpft, weil im Widerstand elektromagnetische Energie in Wärme umgewandelt wird.
 
Durch Beschaltung können Schwingkreise zu erzwungenen Schwingungen angeregt werden. Beschaltete Schwingkreise sind Zweipole, die man danach unterscheidet, ob das kapazitive und das induktive Bauelement sowie der unvermeidliche ohmsche Widerstand in Reihe (Reihenschwingkreis) oder parallel geschaltet sind (Parallelschwingkreis); dabei ist der eine dual zum andern. Der Frequenzgang der Impedanz eines Schwingkreises kann durch eine Ortskurve dargestellt werden. Die Frequenz f0, bei der der Betrag des kapazitiven Blindwiderstands, 1/ω C, gleich dem des induktiven, ω L, wird (ω = 2 πf ), heißt Resonanzfrequenz. Sie ist für beide Arten von Schwingkreisen gleich und entspricht der Thomson-Formel: ω0 = 2 πf0 = 1/. Der Betrag der Blindwiderstände bei der Resonanzfrequenz, Z0 = ω0L = 1/ω0C =, heißt Kennwiderstand des Schwingkreises. Die Güte Q eines Schwingkreises wird im Wesentlichen durch den Gütefaktor der Spule bestimmt. Sie ist für den Parallelschwingkreis Qp = R / Z0, für den Reihenschwingkreis dagegen Qs = Z0 / R. Die komplexe Impedanz des Parallelschwingkreises ist Z = R (1 + iQpv ) —1, wobei v = ω /w0ω0 / ω die Verstimmung ist und i die imaginäre Einheit. Bei ω = w0 (Parallelresonanz) durchläuft |Z | ein Maximum und der Phasenwinkel ϕ = —arctan (Qpv ) eine Nullstelle. Für ω w0 ist |Z | R und induktiv, für ω > w0 ist |Z | R und kapazitiv. Man bezeichnet den Parallelschwingkreis auch als Sperrkreis, weil man mit ihm durch den in der Praxis sehr großen Resonanzwiderstand die Resonanzfrequenz aussieben kann. Beim Reihenschwingkreis ist die Impedanz Z = R (1 + iQSv ). Bei ω = w0 (Reihen- oder Serienresonanz) durchläuft |Z | ein Minimum und der Phasenwinkel ϕ = arctan (QSv ) eine Nullstelle. Für ω w0 ist |Z | >R und kapazitiv, für ω > w0 ist |Z | >R und induktiv (Parallel- beziehungsweise Reihenresonanzkreis).
 
Am Kondensator und an der Spule treten bei Resonanz überhöhte Spannungen UC und UL auf, die wesentlich über der Klemmenspannung U liegen können. Für sie gilt UL = —UC = iQSU. Wegen ihres im Resonanzfall sehr kleinen Widerstands werden Reihenschwingkreise z. B. als Saugkreise eingesetzt.

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Schwịng|kreis, der (Elektrot.): geschlossener Kreis elektrischer Leiter, der einen Kondensator u. eine Spule enthält u. in dem Elektronen zu elektrischen Schwingungen angeregt werden.

Universal-Lexikon. 2012.