Se|xu|al|wis|sen|schaft 〈f. 20; unz.〉 Wissenschaft, die das Geschlechtsleben erforscht
* * *
Se|xu|al|wis|sen|schaft, die:
Sexologie.
* * *
Sexualwissenschaft,
Sexologie, zu Anfang des 20. Jahrhunderts konzipierte und seither ständig weiterentwickelte, interdisziplinär arbeitende eigenständige Wissenschaft zur Erforschung des menschlichen Sexualverhaltens. Die Sexualwissenschaft setzt sowohl natur- als auch sozialwissenschaftliche Methoden ein. In den USA und einigen europäischen Ländern ist sie Universitäts-Fach mit eigenen Abschlüssen (Diplom, Magister- und Doktorgrad). Dabei sind drei Schwerpunkte erkennbar: 1. Sexualpädagogik, 2. empirische (qualitative und quantitative) Sexualverhaltensforschung und 3. (medizinische und nichtmedizinische) Sexualtherapie. Die theoretischen und praktischen Grundlagen der Sexualwissenschaft (Zeitschriften, Handbücher, wissenschaftliche Gesellschaften, internationale Kongresse) wurden von I. Bloch, M. Hirschfeld u. a. Berliner Ärzten geschaffen. Spätere bedeutende Beiträge wurden v. a. in den USA von A. C. Kinsey, W. H. Masters, Virginia Eshelman Johnson, John Money u. a. geliefert. An deutschen Universitäten ist die Sexualwissenschaft als eigenes Fach bisher nicht vertreten; es gibt aber sexologische Abteilungen an einigen medizinischen Fakultäten, und in Berlin existiert seit 1994 ein öffentlich zugängliches Archiv für Sexualwissenschaft beim Robert Koch-Institut. Die Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung e. V. wurde 1950, die Deutsche Gesellschaft für sozialwissenschaftliche Sexualforschung 1970 gegründet.
* * *
Se|xu|al|wis|sen|schaft, die <o. Pl.>: Sexologie.
Universal-Lexikon. 2012.