So|zio|lin|gu|ịs|tik 〈f.; -; unz.; Sprachw.〉 Zweig der Linguistik, der sich mit den Unterschieden im Sprachgebrauch verschiedener sozialer Schichten od. Gruppen befasst
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So|zio|lin|gu|ịs|tik, die; -:
Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das das Sprachverhalten sozialer Gruppen untersucht.
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Soziolinguịstik,
Sprachsoziologie, Wissenschaftsdisziplin im Überschneidungsbereich von Linguistik und Soziologie, die sich mit den wechselseitigen Beziehungen zwischen Sprach- und Sozialstrukturen beschäftigt. Es werden im Wesentlichen drei Forschungsschwerpunkte unterschieden: 1) eine soziologisch orientierte, 2) eine v. a. linguistisch ausgerichtete und 3) eine ethnomethodologisch fundierte Richtung. Während die soziologisch orientierte Strömung in den Mittelpunkt ihrer Forschung den Einfluss sozioökonomischer, historischer, nationaler und kultureller Faktoren auf die reale Sprachverwendung stellt und Phänomene von Mehrsprachigkeit und Diglossie, Sprachwechsel und sozial bedingte Normabweichungen oder Sprachdefizite untersucht, weisen die im engeren Sinn linguistisch forschenden Soziolinguisten meist anhand quantitativer empirischer Arbeiten nach, dass soziale Rahmenbedingungen für Sprachveränderungen und -wandelprozesse verantwortlich sind und synchrone Variationszustände demnach einen Ausschnitt aus einem diachron sich vollziehenden Sprachwechsel darstellen. Die ethnomethodologisch fundierte Richtung der Soziolinguistik stellt die sprachliche Interaktion in den Mittelpunkt und versucht mit vom Ansatz her unterschiedlichen konversationsanalytischen Methoden aufzuzeigen, mit welchen sprachliche Mitteln soziale Wirklichkeit erzeugt und ein soziales Regelfeld definiert wird und welche interaktiven Prozesse für die Bedeutungsproduktion relevant sind.
Der Terminus »sociolinguistics« wurde in den 1950er-Jahren in den USA geprägt; an wissenschaftlichen Einrichtungen etablierte sich die Soziolinguistik als Teil der Philologien seit den 1960er- und v. a. in den 1970er- und 1980er-Jahren, in denen u. a. die Arbeiten von Uriel Weinreich (* 1925, ✝ 1967) und Joshua Aaron Fishman (* 1926) zunehmend auch in Europa Resonanz fanden.
J. B. Marcellesi u. B. Gardin: Introduction à la sociolinguistique. La linguistique sociale (Paris 1974);
N. Dittmar: S. (41980);
S. Ansätze zur soziolinguist. Theoriebildung, hg. v. H. Steger (1982);
R. Fasold: The sociolinguistics of society (Oxford 1984);
Directions in sociolinguistics, hg. v. J. J. Gumperz u. a. (Neuausg. Oxford 1986);
R. Wardhaugh: An introduction to sociolinguistics (Neuausg. ebd. 1986);
Sociolinguistics, hg. v. U. Ammon u. a., 2 Bde. (Berlin 1987-88);
B. Schlieben-Lange: S. (31991);
H. Löffler: Germanist. S. (21994);
Contrastive sociolinguistics, hg. v. M. Hellinger u. a. (Berlin 1996);
R. Fasold: The sociolinguistics of language (Neudr. Oxford 1996);
N. Dittmar: Grundlagen der S. (1997).
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So|zi|o|lin|gu|ịs|tik, die; -: Teilgebiet der Sprachwissenschaft, das das Sprachverhalten sozialer Gruppen untersucht.
Universal-Lexikon. 2012.