Ste|reo|ty|pie 〈f. 19〉
I 〈unz.〉
1. Verfahren zum Abformen von Schriftsatz in Matern
2. 〈Psychiatrie〉 krankhafte dauernde Wiederholung bzw. Beibehaltung immer derselben Bewegungen, Handlungen u. Gedanken
II 〈zählb.〉 aus einer Blei-Antimon-Zinn-Legierung bestehender Abguss einer Mater
[<grch. stereos „starr, fest“ + typos „Abdruck“]
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Ste|reo|ty|pie, die; -, -n:
1. (Druckw.)
b) Stereotypieplatte.
2. <o. Pl.> (Psychiatrie, Med.) [krankhaftes] Wiederholen von sprachlichen Äußerungen od. motorischen Abläufen.
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I Stereotypie
die, -/...'pi|en, grafische Technik: Verfahren zur mechanischen Abformung von Druckformen (vom Satz oder von Druckplatten) als Duplikatdruckformen (Stereos) aus Blei, Kunststoff oder Gummi für Buchdruck und Flexodruck. Beim Prägen der für die Abformung benötigten Matrizen sind Kaltprägung und Warmprägung möglich. In der Bleistereotypie werden Stereos durch Ausgießen der Matrize (Maternpappe) in Gießvorrichtungen mit Bleilegierungen hergestellt, für den Rotationsdruck (Zeitungshochdruck) wird passend für den Formatzylinder halbrund gegossen. In der Kunststoffstereotypie werden Matrize (Mater aus kunststoffgetränktem Zellstoffkarton) und Kunststoffmaterial für das Stereo übereinander gelegt, wobei das Kunststoffstereo unter Druck und Wärme und nach Kühlung seine Form erhält. Kunststoffstereos können starr für Flachformen und biegsam für Rundformen hergestellt werden. In der Gummistereotypie werden Matrize (Kunststoffmater) und Rohgummi übereinander gelegt, wobei das Gummistereo (-klischee) unter Druck und Wärme (Vulkanisation) seine Form erhält. Gummistereos werden sowohl in Flexodruck- als auch in Buchdruckmaschinen verwendet.
Stereotypie,
bestimmte, sich nahezu identisch wiederholende, meist ohne Situationsbezug auftretende Bewegungsfolge oder sprachliche Äußerung, wobei die Ablaufgeschwindigkeit durch die jeweilige Affektlage modifiziert sein kann. Stereotypie tritt zuweilen bei bestimmten psychotischen Erkrankungsformen oder nach Hirntraumen auf.
Stereotyp im Sinne von stark vereinfachter, generalisierter klischeehafter Kognition beziehungsweise Vorstellung bezeichnet das Bild, das ein Mensch oder eine Gruppe von sich selbst (Autostereotyp) beziehungsweise von einem anderen hat (Heterostereotyp). - Vorurteil.
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Ste|reo|ty|pie, die; -, -n: 1. (Druckw.) a) <o. Pl.> Verfahren zur Abformung von Druckplatten für den 2↑Hochdruck (1); b) Stereotypieplatte. 2. <o. Pl.> (Psychiatrie, Med.) [krankhaftes] Wiederholen von sprachlichen Äußerungen od. motorischen Abläufen.
Universal-Lexikon. 2012.