Tier|so|zio|lo|gie 〈f.; -; unz.; Verhaltensforschung〉 Wissenschaft vom Zusammenleben der Tiere
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Tiersoziologie,
Teilgebiet der Zoologie und Biologie, dessen Untersuchungen und Ergebnisse bezüglich des Sozialverhaltens von Tieren auch für die vergleichende Verhaltensforschung (Ethologie) herangezogen werden und mitunter in der soziologischen Diskussion eine Rolle spielen. Tiersoziologie setzt im eigentlichen Sinne erst dort ein, wo sich individuelle Repräsentanten der Gattung in ihrem Gruppenverhalten (als Geschlechtspartner, im Familienverband, in der Herde, dem Rudel, Schwarm oder jeweiligen Staat) unterscheiden lassen. Die soziale Organisation und das soziale Verhalten können dabei sowohl durch umweltbedingte Faktoren als auch durch erbliche Einflüsse bestimmt sein. Bezüglich des Zustandekommens lassen sich homotypische Gesellschaften (Sozietäten), in denen artgleiche Individuen verbunden sind, von heterotypischen unterscheiden, die aus verschiedenen Tierarten bestehen. Dort, wo die soziale Organisation vorübergehend in Erscheinung tritt, wird von akzidentellen Gesellschaften, dort, wo diese auf Dauer angelegt ist, von essenziellen Gesellschaften gesprochen. Hinsichtlich des Sozialverhaltens lassen sich vier Funktionskreise unterscheiden: Droh-, Kampf-, Territorial- und Rangordnungsverhalten, Sexualverhalten, Brutpflegeverhalten und Kommunikationsverhalten.
N. Tinbergen: Tiere untereinander. Formen sozialen Verhaltens (a. d. Engl., 1975);
A. Remane: Sozialleben der Tiere (31976);
A. Portmann: Das Tier als soziales Wesen (Neuausg. 1978);
J. Alcock: Das Verhalten der Tiere aus evolutionsbiolog. Sicht (a. d. Amerikan., 1996).
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Tier|so|zi|o|lo|gie, die: Teilgebiet der Zoologie, der Verhaltensforschung, das sich mit den Formen des sozialen Zusammenlebens der Tiere befasst.
Universal-Lexikon. 2012.