◆ Ul|tra|mon|ta|nịs|mus 〈m.; -; unz.〉 streng katholische, streng päpstliche Einstellung [→ ultramontan]
◆ Die Buchstabenfolge ul|tra... kann in Fremdwörtern auch ult|ra... getrennt werden.
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Ul|t|ra|mon|ta|nịs|mus, der; -:
auch auf das politische Denken einwirkende streng päpstliche Gesinnung, Gesamtheit der diese Gesinnung teilenden Kräfte.
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Ultramontanịsmus
[mittellateinisch ultramontanus »jenseits der Berge« (d. h. der Alpen)] der, -, im 18. Jahrhundert aufgekommene, meist als Schlagwort benutzte Bezeichnung für einen streng papsttreuen Katholizismus. In den Auseinandersetzungen um den Gallikanismus und den Febronianismus wurzelnd, war der U. im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die herrschende Strömung innerhalb des Katholizismus und bildete auch den Hintergrund für die Entscheidungen des 1. Vatikanischen Konzils. In Deutschland war U. v. a. politischer Kampfbegriff im Kulturkampf; in der Publizistik der Weimarer Republik stand er für als reichs- und fortschrittsfeindlich angesehene Entwicklungen innerhalb des Katholizismus, die auf politischer Ebene v. a. durch das Zentrum verkörpert wurden. Die Verwendung des an sich wertneutralen Begriffs U. war deshalb in der Wissenschaft lange umstritten.
H. Raab: Zur Gesch. u. Bedeutung des Schlagwortes »ultramontan«, in: Histor. Jb., Jg. 81 (1962);
O. Weiss in: Ztschr. für bayer. Landesgesch., Bd. 41 (1978);
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Restauration und Ultramontanismus: Zurück nach Rom
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Ul|tra|mon|ta|nịs|mus, der; -: auch auf das politische Denken einwirkende streng päpstliche Gesinnung, Gesamtheit der diese Gesinnung teilenden Kräfte: Hier kritisiert er in aller Offenheit Orthodoxie, Hierarchie und U. in der katholischen Kirche (FAZ 4. 5. 99, 55); Bismarck zögerte ... nicht lange. Unter dem Beifall der nationalen und liberalen Kräfte in Preußen nahm er den Kampf gegen den »Ultramontanismus«, gegen die an Rom und den Papst gebundene katholische Kirche auf (General-Anzeiger 9. 12. 95, 24).
Universal-Lexikon. 2012.