Wein: Das Wort Wein (aus alt- und mittelhochdeutsch win, gotisch wein) ist von lateinisch vinum entlehnt. Ursprung ist möglicherweise das erschlossene pontische Wort *voino, da aus dieser Gegend an der Schwarzmeerküste die Weinkultur stammt.
Wein kannten auch um 3500 vor Christus die Ägypter. Nach Deutschland kam die Weinkultur mit den Römern, die um das Jahr 100 die ersten Weinberge an der Mosel anlegten. Wilden Wein gab es hierzulande bereits früher. Vinland „Weinland“ nannte der Wikinger Leif Eriksson Nordamerika, wo er als erster Europäer um das Jahr 1000 gelandet war. Der Name rührt von den Weinreben her, die dort gefunden wurden. Vinland war vermutlich entweder das kanadische Neuschottland oder Neuengland in den USA.
Der Wein ist heute auch in einer Reihe umgangssprachlich gebrauchter Redewendungen präsent. Jemandem reinen Wein einschenken bedeutet, dieser Person (unangenehme) Wahrheiten zu sagen. Neuer Wein in alten Schläuchen ist Ausdruck für ein Täuschungsmanöver. Die Redensart geht auf die Bibel zurück (Matthäus 9, 17). Heute ist ihre Umkehrung alter Wein in neuen Schläuchen gebräuchlicher. Wasser predigen und (heimlich) Wein trinken bedeutet, von anderen Sparsamkeit verlangen, aber selbst verschwenderisch leben. Das Sprichwort im Wein liegt (die) Wahrheit meint, dass ein Betrunkener Wahrheiten ausspricht, die er nüchtern nicht sagen würde. Diesen Ausspruch kannten bereits die alten Römer: in vino veritas.
Universal-Lexikon. 2012.