Akademik

angeln
fischen

* * *

an|geln ['aŋl̩n] <tr.; hat:
a) mit der Angel fangen, zu fangen suchen:
Forellen angeln; <auch itr.> am Sonntag gehen wir angeln.
Syn.: fischen.
b) (ugs.) als (Heirats)partner, Mitarbeiter o. Ä. gewinnen:
er will sich eine reiche Witwe angeln; die Firmen versuchen, sich die besten Absolventen zu angeln.

* * *

ạn|geln 〈V. tr. u. V. intr.; hat
1. mit der Angel fischen
2. nach etwas \angeln 〈fig.〉 versuchen zu (er)greifen, zu bekommen
3. sich etwas, jmdn. \angeln 〈fig.; scherzh.〉 mit Mühe erreichen, fassen, für sich gewinnen
● den Hut aus dem Wasser \angeln; sie hat sich einen Mann geangelt 〈fig.; scherzh.〉

* * *

ạn|geln <sw. V.; hat [mhd. angeln]:
1.
a) das Fangen von Fischen mit einer Angel (1) betreiben:
er angelt gern;
wir gehen a.;
sie saß am Bach und angelte;
auf Hechte, nach Barschen a.;
<subst.:> [das] Angeln ist mein Hobby;
b) mit der Angel (1) fangen:
er hat zwei Forellen geangelt;
Ü (ugs.:) sich einen Freund mit Geld a.
2. (ugs.) etw. entfernter Befindliches [vorsichtig] zu fassen, zu ergreifen suchen:
nach den Hausschuhen a.

* * *

I
Angeln,
 
mit der Angel betriebener Fischfang an Binnengewässern, in der Küsten- und Hochseefischerei; war früher als Wettfischen Teildisziplin der Sportfischerei. (Fischereigeräte)
 
II
Ạngeln,
 
Hügellandschaft in Schleswig-Holstein, zwischen Flensburger Förde und Schlei, 35-70 m über dem Meeresspiegel.; Landwirtschaft mit Viehzucht, Nahrungsmittelindustrie in den Orten Satrup, Süderbrarup, Kappeln; Fremdenverkehr besonders an der Ostseeküste.
 
Literatur:
 
G. Pfeifer: Das Siedlungsbild der Landschaft A. (1928);
 N. Detlefsen: Das A.-Buch (1979).
 
III
Ạngeln,
 
germanischer Volksstamm, erstmals 98 n. Chr. von Tacitus als Mitglied des Nerthusbundes (Nerthus) genannt. Die zu den Elbgermanen zählenden Angeln siedelten v. a. im östlichen Schleswig-Holstein, besonders in der Landschaft Angeln. In ihrem Gebiet sind große Mooropferplätze bekannt geworden (Thorsberg), ferner, bis zum Ende des 5. Jahrhunderts (Abwanderung der Angeln ins Römische Reich) angelegte, ausgedehnte Urnenfriedhöfe. Gemeinsam mit Jüten und Sachsen gründeten sie im 5. und 6. Jahrhundert Königreiche in Britannien, das nach ihnen den Namen England (»Anglia«) erhielt (Angelsachsen). Andere Angeln waren offenbar an der Stammesbildung der Thüringer beteiligt. Der karolingische Gauname Engilin (an der Unstrut) kann auf die Angeln zurückgeführt werden.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Britannien bis zur Eroberung Englands durch die Normannen 1066: Angeln, Sachsen, Jüten, Dänen
 

* * *

ạn|geln <sw. V.; hat [mhd. angeln]: 1. a) das Fangen von Fischen mit einer ↑Angel (1) betreiben: er angelt gern; wir gehen a.; sie saß am Bach und angelte; auf Hechte, nach Barschen a.; <subst.:> [das] Angeln ist mein Hobby; b) durch Angeln (1 a) fangen, zu fangen suchen: Forellen a.; Ü (ugs.:) Geld ... Sie angeln sich einen Freund, der welches hat (Sobota, Minus-Mann 190); Sie ... angelte Gurken mit einer hölzernen Gabel aus dem trübe erscheinenden Glas (Böll, Und sagte 34); Bert angelte sich den Hocker, setzte sich neben das Sofa (Lenz, Brot 58). 2. (ugs.) etw. entfernter Befindliches [vorsichtig] zu fassen, zu ergreifen suchen: Als ich auf dem Bettrand saß und mit beiden Füßen nach den Hausschuhen angelte (Roehler, Würde 155).

Universal-Lexikon. 2012.