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Zent
Zẹnt 〈f. 20
1. = Hundertschaft
2. 〈im fränk. Reich〉 Unterbezirk einer Grafschaft, dessen Vorsteher zugleich Gerichtsvorsitzender war
[<mhd. zente <mlat. centa <lat. centena „Hundertschaft“; zu centum „hundert“]

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Zẹnt, die; -, -en [mhd. zent, cent < mlat. centa < spätlat. centena = Hundertschaft, zu lat. centenus = hundertmalig, zu: centum = hundert] (Geschichte):
1. (in fränkischer Zeit) mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestatteter territorialer Verband von Hufen [zur Besiedelung von Neuland].
2. (im Hoch- u. Spätmittelalter) Unterbezirk einer Grafschaft (in Hessen, Franken u. Lothringen).

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Zent
 
[mittelhochdeutsch zent, cent, von spätlateinisch centena »Hundertschaft«, zu lateinisch centum »hundert«] die, -/-en, Sent, Zentgericht, während des hohen Mittelalters im Zuge der Friedensbewegung (Landfrieden) neben der gräflichen Gerichtsbarkeit entstehende Gerichte, die mit Zentschöffen unter dem Vorsitz eines vom Landesherrn bestellten Zentgrafen besetzt waren (in Sachsen »Gogerichte«). Dem Zent oblag im Allgemeinen ausschließlich die Blutgerichtsbarkeit (Hochgericht). Eine sachliche Kontinuität zwischen fränkisch Centena (Hundertschaft) und Zent besteht nach neuerer Ansicht nicht.
 

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Zẹnt, die; -, -en [mhd. zent, cent < mlat. centa < spätlat. centena = Hundertschaft, zu lat. centenus = hundertmalig, zu: centum = hundert]: 1. (in fränkischer Zeit) mit eigener Gerichtsbarkeit ausgestatteter territorialer Verband von Hufen [zur Besiedelung von Neuland]. 2. (im Hoch- u. Spätmittelalter) Unterbezirk einer Grafschaft (in Hessen, Franken u. Lothringen).

Universal-Lexikon. 2012.