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Friedensbewegung
Frie|dens|be|we|gung 〈f. 20
1. 〈i. w. S.〉 Bestrebung zur Erhaltung des Weltfriedens
2. 〈i. e. S.〉 die alternative Bewegung der 1970er- u. 1980er-Jahre
● der Zusammenschluss mehrerer polit. Vereinigungen zu einer \Friedensbewegung

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Frie|dens|be|we|gung, die:
Gruppe od. Organisation, die aktiv für den Weltfrieden eintritt.

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Friedensbewegung,
 
Sammelbezeichnung für eine Vielfalt von Organisationen und Initiativen seit dem 19. Jahrhundert, deren Mitglieder aus ethischen, religiösen, ideologischen oder politischen Gründen durch persönlichen Einsatz auf die Gefährdung des Friedens durch Krieg und Kriegsgefahr sowie - nach 1945 - auf die Bedrohung der Menschheit durch die militärische Nutzung der Kernenergie (Overkill) aufmerksam machen. Die Friedensbewegung von heute fußt auf den älteren Formen des liberalbürgerlichen Pazifismus und der Kritik der modernen sozialen Bewegungen, besonders des Sozialismus, an der Rüstungspolitik der europäischen Nationalstaaten; sie steht nach dem Zweiten Weltkrieg zugleich in der Tradition der Ostermarschbewegung gegen die Entwicklung, den Bau und die In-Dienst-Stellung von Kernwaffen. Eng verbunden mit der humanistisch orientierten Friedensbewegung, entwickelte sich auch eine christliche Friedensbewegung, die die konsequente Erfüllung der Bergpredigt in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt.
 
Die Friedensbewegung ist seit ihren Anfängen eine Protestbewegung gegen staatliche Rüstung und ihre Steigerung in Zeiten internationaler Spannungen (»Wettrüsten«, »Rüstungsspirale«). Sie kritisiert die auf militärische Rüstung gegründete Sicherheitspolitik der Staaten und Mächtesysteme beziehungsweise sucht Alternativen. In der bipolaren Welt bis 1989/91 setzte sich die Friedensbewegung in ideologisch oft gegensätzlich begründeten Forderungen - ein für Abrüstung und internationale Entspannung, für den Abbau von Rüstungsausgaben und Rüstungsindustrie, für die Aufgabe des staatlichen und das Verbot des privaten Waffenhandels. Nach der Charta von Paris (1990) und dem 2. Golfkrieg 1991, v. a. aber angesichts der Ohnmachtserfahrung gegenüber den blutigen Kriegen um ethnisch homogenisierte Nationalstaaten wie im ehemaligen Jugoslawien (1991-95), verlor die desorientierte und geschrumpfte Friedensbewegung zunächst an politischem Gewicht, um sich danach neu zu orientieren. Immer stärker zeigten sich im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts fließende Übergänge von der Friedensbewegung zur Ökologie-, Menschenrechts- und Frauenbewegung (u. a. in Großbritannien, Deutschland); die Proteste gegen die französischen Atomtestserien auf dem Mururoa-Atoll (1995/96) wurden z. B. von der Umweltorganisation Greenpeace getragen. Am Ende des 20. Jahrhunderts, nach einem Jahrzehnt gewaltsamer nationalstaatlicher Restauration und ethnischer Konflikte, haben die Forderungen der Friedensbewegung nach allgemeiner Abrüstung, Konversion und dem grundsätzlichen Bekenntnis zur Gewaltfreiheit nichts von ihrer Dringlichkeit verloren. Im Erziehungswesen (»Friedenserziehung«, »Friedenspädagogik«) tritt die Friedensbewegung nach wie vor ein für den Abbau von Feindbildern. Vonseiten der Wissenschaft wird die Friedensbewegung besonders unterstützt von der Friedensforschung.
 
Anfänge:
 
Getragen von christlichem Gedankengut und humanitären Ideen der Aufklärung, entwickelten die »historischen Friedenskirchen«, die Mennoniten, die Quäker und die Church of the Brethren eine Haltung unbedingter Friedensbereitschaft und Ablehnung des Kriegsdienstes. Unter dem Eindruck der Napoleonischen Kriege gründeten Quäker zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Amerika und Großbritannien Peace societies (Friedensgesellschaften). Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts veranstalteten diese Gesellschaften internationale Kongresse (u. a. in Frankfurt am Main 1850). 1867 entstand in Frankreich die »Ligue Internationale de la Paix et de la Liberté«.
 
Die Friedensbewegung bis zum Zweiten Weltkrieg:
 
Mit ihrer programmatischen Schrift »Die Waffen nieder!« (1889) begründete Bertha von Suttner (Friedensnobelpreis 1905) die bürgerlich-liberale Bewegung des Pazifismus, die den Krieg aus ethischen und humanitären Gründen ablehnte. Mit der Organisation von Friedensgesellschaften (z. B. »Österreichische Friedensgesellschaft«, gegründet 1891, »Deutsche Friedensgesellschaft«, gegründet 1892), der Veröffentlichung von Periodika (z. B. »Die Friedenswarte«, herausgegeben von A. H. Fried; Friedensnobelpreis 1911) und der Veranstaltung von Kongressen entwickelten Pazifisten eine lebhafte Tätigkeit. Innerhalb der Arbeiterbewegung verbanden Vertreter des Sozialismus den Gedanken unbedingter Friedensbereitschaft mit dem Kampf für eine radikale Umgestaltung der Gesellschaft. Im Vorfeld des Ersten Weltkriegs bemühte sich der französische Sozialist J. Jaurès um eine Beilegung der Spannungen in Europa. Enge Verbindungen gab es zwischen der Friedensbewegung und der Frauenbewegung, sowohl ihrem bürgerlichen (Helene Stöcker, Anita Augspurg u. a.) als auch ihrem sozialistischen Flügel (Clara Zetkin, Rosa Luxemburg); 1915 wurde die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit gegründet. Unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs verstärkten die Verfechter des Pazifismus ihre Aktivitäten; sie sahen sich jedoch vielen Angriffen ausgesetzt (u. a. F. W. Foerster, T. Lessing, C. von Ossietzky, K. Tucholsky, P. von Schoenaich). Die linksintellektuelle internationale Gruppe »Clarté« (1919 gegründet, 1923 aufgelöst) um H. Barbusse und R. Rolland wollte die Intellektuellen zur Verhinderung künftiger Kriege, aber gleichzeitig für soziale Umgestaltungen mobilisieren. Auch der Weltbund für Erneuerung der Erziehung (gegründet 1921) sollte die Verbreitung des Friedensgedankens fördern. Der deutsche Sozialist Ernst Friedrich (* 1894, ✝ 1967) prangerte in seinem in vielen europäischen Ländern veröffentlichten viersprachigen Bilderalbum »Krieg dem Kriege« (1924) die Grausamkeiten des Ersten Weltkrieges an.
 
Während in den Diktaturen nationalistischer und rassistischer Prägung (v. a. im Nationalsozialismus) die Friedensbewegung unterdrückt und ihre Vertreter ebenso verfolgt wurden wie z. B. die streng pazifistischen Zeugen Jehovas (u. a. Auflösung der Friedensvereine), stellten die UdSSR und die »Komintern« die Friedenspropaganda weitgehend in den Dienst der sowjetischen Außenpolitik.
 
Die Friedensbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg:
 
Nach 1945 war die Friedensbewegung wegen der neuen globalen Dimension der Bedrohung der menschlichen Existenz (Bau von Kernwaffen und ihre In-Dienst-Stellung durch die Großmächte) zur Internationalität ihrer Aktionen gezwungen; die vernichtende Wirkung der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki (1945) gab der Protestbewegung gegen diese Waffensysteme moralisches Gewicht. Gegner der militärischen Nutzung der Kernenergie in Großbritannien (Wortführer u. a. B. Russell) entwickelten in den 50er-Jahren die Ostermarschbewegung, die sich seit den 60er-Jahren besonders im nichtkommunistischen Europa ausbreitete. Von Frankreich ging die katholische Bewegung Pax Christi aus (gegründet 1944). In Österreich wurde 1946 die »Österreichische Friedensgesellschaft« wieder gegründet, 1949 der »Österreichische Friedensrat«. Als unter dem Eindruck des Ost-West-Konflikts und des Kalten Kriegs die Bundesrepublik Deutschland auf Initiative der USA - nach Protesten schon im Vorfeld (»Ohne-mich«-Bewegung 1950-51; »Volksbefragungs«-Bewegung 1950-52) - ab 1955/56 Streitkräfte aufbaute, wandten sich westdeutsche Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur gegen die Wiederbewaffnung Paulskirchenbewegung; 1955), dann gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr (Kampf-dem-Atomtod-Kampagne; Göttinger Erklärung, 1957). Aus dem christlichen Versöhnungsgedanken heraus entstand 1958 die Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste e. V. In den Niederlanden wurden besonders die Kirchen in der Friedensbewegung bedeutsam (»Interkirchlicher Friedensrat«, Abkürzung IKV, gegründet 1967). In den USA prägten in den 60-/70-er Jahren Massenkampagnen gegen den Vietnamkrieg das öffentliche Leben (Höhepunkt: die Demonstration vom 15. 11. 1969 in Washington, D. C.).
 
Im Zeichen starker Kontroversen zwischen den Staaten der NATO und des Warschauer Pakts über den Rüstungsstand der jeweils anderen Seite entwickelte sich in vielen NATO-Staaten eine neuartige, auch von Emotionen getragene Protestbewegung gegen den NATO-Doppelbeschluss (12. 12. 1979. Die »Internationale Vereinigung der Ärzte zur Verhinderung des Atomkriegs« (englische Abkürzung IPPNW; gegründet 1980; Friedensnobelpreis 1985) konnte sich mit Unterorganisationen in vielen Ländern etablieren. Internationale Wirkung erreichte der Aufruf der Bertrand Russell Peace Foundation (1980). In der Bundesrepublik fanden sich die Gegner der drohenden Stationierung neuer Mittelstreckenraketen und Cruise Missiles im Krefelder Appell (1980) zusammen; 1979 hatte die Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste e. V. erstmals zu einer bundesweiten »Friedenswoche« unter dem Motto »Frieden schaffen ohne Waffen« aufgerufen. Die Friedensbewegung erlangte Massencharakter und wuchs an zu einer zum Teil von der DKP unterwanderten Volksbewegung von Linken (einschließlich SPD-Mitglieder), Grünen und Alternativen, Gewerkschaftern und christlich motivierten Gruppen wie dem evangelischen Dachverband »Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden« (Abkürzung AGDF), »Frauen für den Frieden« u. a. (Höhepunkte: u. a. die Großdemonstrationen am 20. 6. 1981 in Hamburg sowie am 10. 10. 1981 und am 10. 6. 1982 in Bonn, in Österreich am 15. 5. 1982 in Wien, in den Niederlanden am 21. 11. 1981 in Amsterdam). In Deutschland und Frankreich wurde 1980 die Internationale Friedensbibliothek gegründet.
 
Nach dem Scheitern der amerikanisch-sowjetischen Abrüstungsgespräche (1983) und der Aufstellung von Mittelstreckenraketen in europäischen NATO-Staaten entwickelte die Friedensbewegung neue Demonstrationsformen, u. a. Sitzblockaden, Menschenketten, symbolische Besetzungen, Darstellungen von Massensterben auf öffentlichen Plätzen. Häufig gerieten diese Formen in das Spannungsfeld zwischen legitimer Meinungsäußerung und gesetzwidriger Anwendung von Gewalt; sie waren und sind daher innenpolitisch immer wieder Gegenstand rechtspolitischer Diskussionen und unterschiedlicher Gerichtsentscheidungen (Demonstrationsrecht).
 
Die Friedensbewegung als Keimzelle für oppositionelle Gruppen im Ostblock:
 
Offiziell besaß die Friedenssicherung in der kommunistischen Staatsdoktrin einen hohen Rang. Besonders im Weltfriedensrat hatte sich die kommunistische Staatenwelt ein Instrument geschaffen, friedenspolitischen Initiativen im Sinne der eigenen Außen- und Sicherheitspolitik zu lenken. In diesem Sinn vereinnahmte sie ebenso Aktivitäten der Christlichen Friedenskonferenz zur Unterstützung der sowjetischen Außenpolitik. Trotz des Macht-, Informations- und Ideologiemonopols der KP, verbreiteten sich aber auch im kommunistischen Machtbereich, v. a. im Gefolge der Politik der Entspannung der 60er-/70er-Jahre, Gedanken einer authentischen, stark emotional geprägten Friedensbewegung. Diese neuen, über die Friedensproblematik zunehmend gesellschaftskritisch orientierten Kreise suchten die außenpolitischen Ziele proklamierter Friedenspolitk auch innergesellschaftlich ernst zu nehmen. Besonders in der DDR, an der Trennlinie der Machtblöcke, entstanden im Verlauf der 1970er-Jahre im Umfeld der Kirchen (informelle) Friedensgruppen oppositioneller, v. a. junger Menschen. Diese von den staatlich gelenkten Friedensorganisationen unabhängige Friedensbewegung wurzelte einerseits in Selbsthilfegruppen pazifistisch oder religiös motivierter Wehrdiensttotalverweigerer (in der DDR seit der Zeit zwischen der Einführung der Wehrpflicht 1962 sowie eines waffenlosen Wehrersatzdienstes 1964 gebildet), andererseits wesentlich ab 1971 auch in der sozialdiakonischen »offenen Jugendarbeit« (Kristallisationspunkte u. a. ab 1972 das jährliche »Friedensseminar Königswalde« und ab etwa 1980 die Friedenskreise der Jungen Gemeinden beziehungsweise Evangelischen Studentengemeinden). Diese eigenständige, von kirchlichen Gemeinden und Gruppen getragene unabhängige Friedensbewegung wuchs in dem Maße, wie die Militarisierung der Gesellschaft (z. B. 1978 Einführung des Wehrkundeunterrichts trotz Widerstandes der Kirchen, 1982 neues Wehrdienstgesetz mit Möglichkeit der Einbeziehung von Frauen) immer offensichtlicher wurde; daneben standen ähnliche Ziele wie in der neuen westeuropäischen Friedensbewegung (Protest gegen den NATO-Doppelbeschluss und den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan, Ende 1979). Ab Anfang der 80er-Jahre agierten diese unabhängigen Initiativen zunehmend vernetzt (u. a. »Frauen für den Frieden« 1982, Seminar und Netzwerk »Frieden konkret« ab Frühjahr 1983). Auf dem Höhepunkt dieser Friedensbewegung 1983 waren etwa 50-100 Basisgruppen beziehungsweise Friedenskreise in der DDR tätig, zu denen ab 1982 auch reformsozialistisch orientierte Intellektuelle wie R. Havemann und Mitglied oppositioneller Zirkel und »Hauskreise« gefunden hatten. Über verschiedene Aktionsformen wie die innerkirchlichen Veranstaltungen zu den seit 1980 jährlichen »Friedensdekaden«, Friedensgebete, die Friedensdemonstration in Dresden (13. 2. 1982), die »Berliner Friedenswerkstatt« im Juli 1982 sowie den Berliner Appell »Frieden schaffen ohne Waffen« von Havemann und R. Eppelmann (1982) versuchte die Friedensbewegung unter den Bedingungen der »geschlossenen Gesellschaft« Öffentlichkeit zu gewinnen, zunehmend auch außerhalb der Kirche beziehungsweise ohne den Umweg über die Kirche, z. B. mit Flugblattaktionen, Kerzenmahnwachen, Schweigemärschen, der Aufnäheraktion Schwerter zu Pflugscharen (1981/82). Nach der Stationierung der neuen Mittelstreckenraketen im Gefolge der Billigung durch den Deutschen Bundestag (November 1983) zerfiel die Friedensbewegung in der DDR ähnlich wie in Westeuropa. Diejenigen Gruppen und Personen, die weiterhin am Anspruch auf Mitbestimmung in der Gesellschaft festhielten, profilierten sich ab 1983/84 gemäß den aktuellen gesellschaftlichen Defiziten neu (Bürgerbewegung); ein frühes Zentrum war u. a. Jena. Schwerpunkte der Aktionen waren nun die Umwelt- und Menschenrechtsproblematik (u. a. Initiative »Frieden und Menschenrechte«, 1985/86). Daneben bestanden weiterhin an der Friedensbewegung ausgerichtete Gruppen (u. a. Beteiligung am internationalen Olof-Palme-Friedensmarsch, 1987); um 1988/89 bezeichneten sich von den etwa 150 kirchlichen Basisgruppen noch 35 als »Friedenskreise« (Kirchen in der DDR). Auf vielfältige Weise mündete so die Friedensbewegung in die Herausbildung einer inneren Opposition, die die Keimzelle einer Massenbewegung werden sollte (deutsche Geschichte).
 
Die Friedensbewegung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts:
 
Mit der »doppelten Nulllösung« im INF-Vertrag zwischen der USA und der UdSSR (1987), v. a. aber mit der globalen Wende in der Weltpolitik (1989/91) geriet die internationale Friedensbewegung in eine Orientierungskrise, aus der sie sich im Verlauf der 90er-Jahre zu befreien suchte. In der neuen multipolaren Welt verlor sie zunächst rapide an Breitenwirkung, erlangte aber für die Suche nach möglichen zivilen Formen der Konfliktbewältigung neue Bedeutung und Arbeitsfelder, zum Teil in Zusammenarbeit mit internationalen Initiativen, Nichtregierungsorganisationen und freiwilligen christlichen Versöhnungs- und Friedensdiensten (»ökumenische Friedensbewegung«; u. a. schon neu belebt nach der Europäischen Ökumenischen Versammlung, Basel 1989). In verschiedenen Ländern kam es zu Aktionen von Basisgruppen und (Bürger-)Initiativen, die im weitesten Sinn der Friedensbewegung zuzuordnen sind. Die Proteste richten sich u. a. gegen die Atomtests (z. B. die russische Gruppe »Nevada-Semipalatinsk«, gegründet 1989; das »Lop Nor Komitee« gegen chinesische Atomwaffenversuche, gegründet 1993 in Alma Ata), Waffen- und Rüstungsexporte, neue Waffensysteme (z. B. Eurofighter), Fremdenfeindlichkeit oder kriegerische Konflikte (u. a. Antikriegs- und Friedensgruppen in Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie in Serbien 1991-95; Komitee russischer Soldatenmütter gegen den Krieg in Tschetschenien 1995, dafür Alternativer Nobelpreis 1996). Heute werden ursprüngliche Anliegen der Friedensbewegung auch in wissenschaftlichen Fachgremien oder lokalen/regionalen Initiativen erörtert.
 
Literatur:
 
K. Ehring u. M. Dallwitz: Schwerter zu Pflugscharen. F. in der DDR (1982);
 
Die neue F. Analysen aus der Friedensforschung, hg. v. R. Steinweg (1982);
 
Die F. Organisierter Pazifismus in Dtl., Österreich u. der Schweiz, hg. v. H. von Donat u. a. (1983);
 L. Knorr: Gesch. der F. in der Bundesrep. (21984);
 
Lernen in der F. Verantwortung v. Pädagogen, hg. v. L. van Dick (1984);
 D. Riesenberger: Gesch. der F. in Dtl. v. den Anfängen bis 1933 (1985);
 U. C. Wasmuht: Die F. der 80er Jahre. Zur Analyse ihrer strukturellen u. aktuellen Entstehungsbedingungen in der Bundesrep. Dtl. u. den Vereinigten Staaten v. Amerika nach 1945 (1987);
 
Friedensforschung u. F. nach dem Golfkrieg (1991);
 
Äskulap oder Mars? Ärzte gegen den Krieg, hg. v. T. M. Ruprecht u. C. Jenssen (1991);
 A. Carter: Peace movements. International protest and world politics since 1945 (London 1992);
 
Opposition in der DDR. Zehn Jahre kirchl. Friedensarbeit - kommentierte Quellentexte, bearb. v. M. Meckel u. M. Gutzeit (1994).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Pazifismus: Die Waffen nieder!
 
Pazifismus und Friedensbewegung: Ein Überblick
 

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Frie|dens|be|we|gung, die: Gruppe od. Organisation, die aktiv für den Weltfrieden eintritt: Die Verhinderung neuer Atomwaffen sei die derzeit wichtigste Aufgabe der F. (MM 25. 2. 83, 1).

Universal-Lexikon. 2012.