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Absättigung
Ạb|sät|ti|gung: Anlagerung von Atomen, Ionen, Radikalen oder Molekülen an ungesättigte Reaktionspartner, bis deren maximale Bindigkeit erreicht ist.

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Absättigung,
 
1) Chemie: in Molekülen das Vorliegen eines Bindungszustandes, bei dem jedes Atom entsprechend seiner Wertigkeit mit der größtmöglichen Zahl anderer Atome oder Atomgruppen verbunden ist, d. h., sämtlichen möglichen Einfachbindungen wurden wirklich eingegangen. Bei Molekülen mit unvollständiger Absättigung liegen Mehrfachbindungen (Doppel- oder Dreifachbindungen) zwischen benachbarten Atomen oder (z. B. beim Kohlenmonoxid, CO) »freie« Valenzen vor, die z. B. durch Additionsreaktionen aufgehoben oder abgesättigt werden können. So wird z. B. durch Wasserstoffaufnahme aus dem ungesättigten Äthylen (H2C=CH2) gesättigtes Äthan (H3C—CH3).
 
 2) Kernphysik: die bei der Bindung der Nukleonen zu einem Atomkern auftretende, als Absättigung der Kernkräfte bezeichnete Erscheinung, dass die Wechselwirkungskräfte zwischen den Nukleonen nicht voll zur Wirkung gelangen; jedes Nukleon kann nur mit einer begrenzten Anzahl benachbarter Nukleonen in Wechselwirkung treten.

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Ạb|sät|ti|gung, die; -, -en: das Absättigen.

Universal-Lexikon. 2012.