Blumenzwiebel
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Zwie|bel ['ts̮vi:bl̩], die; -, -n:1. knolliger, meist unterirdisch wachsender Pflanzenspross:
im Frühjahr müssen die Zwiebeln gesetzt werden.
Zus.: Blumenzwiebel, Tulpenzwiebel.
2. als Gewürz oder Gemüse verwendete Zwiebel (1) mit meist hellbrauner, dünner Schale und aromatisch riechendem, scharf schmeckendem Inneren:
ein Pfund Zwiebeln; eine Zwiebel enthäuten, in Ringe schneiden.
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Zwie|bel 〈f. 21〉
1. 〈Bot.〉
1.1 meist unterirdischer, stark verdickter pflanzl. Spross, an dem fleischig verdickte Schuppenblätter sitzen, die der Speicherung dienen (Küchen\Zwiebel,Tulpen\Zwiebel, Schneeglöckchen\Zwiebel)
1.2 〈i. e. S.〉 zweijährige Kulturpflanze (Liliengewächs) mit röhrigen Blättern u. Zwiebeln als Überwinterungsorganen, die als Gewürz od. Gemüse dienen: Allium cepa; Sy Zipolle, Gartenzwiebel, Sommerzwiebel, 〈nddt.〉 Bolle (1)
2. 〈fig.; umg.; scherzh.〉
2.1 Uhr
2.2 kleiner, festgedrehter Haarknoten
[<mhd. zwibolle <ahd. zwibolla <mlat. cipolla; Verkleinerungsform zu lat. cepa „Zwiebel“; die hochdt. Formen sind an zwie(häutig) + Bolle angelehnt]
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Zwie|bel , die; -, -n; österr. ugs.: der; -s, - [mhd. zwibel, zwibolle, ahd. zwibollo, cipolle, über das Roman. < (spät)lat. cepul(l)a, Vkl. von lat. cepa = Zwiebel]:
1.
a) knollenförmiger, der Speicherung von Nährstoffen dienender, meist unterirdisch wachsender Spross der Zwiebelpflanzen mit dünner, trockener [schuppiger] Schale, mit aus konzentrisch angeordneten dicken, fleischigen, meist weißen Blättern bestehendem Innerem, Wurzeln an der Unterseite u. dicklichen, oft röhrenförmigen Blättern an der Oberseite:
die -n der Tulpen;
b) Zwiebelpflanze, deren Spross die Zwiebel (1 c) ist:
ein Beet mit -n;
c) (als Gewürz u. Gemüse verwendete) Zwiebel (1 a) mit meist hellbrauner, dünner Schale u. aromatisch riechendem, scharf schmeckendem Inneren:
eine Z. in Ringe schneiden.
2. Zwiebeldach.
3. (ugs. scherzh.) [Taschen]uhr.
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Zwiebel
[althochdeutsch zwibollo, cipolle, durch romanische Vermittlung von (spät)lateinisch cepul(l)a, einer Verkleinerungsbildung zu cepa »Zwiebel«],
1) Botanik: Küchen-Z.Küchenzwiebel, Speisezwiebel, Sommerzwiebel, Ạllium cepa, aus Westasien stammende, in zahlreichen Sorten kultivierte Lauchart; ausdauerndes (in Kultur zweijähriges) Kraut mit grünlich weißen Blüten in kugeliger Trugdolde und einer Zwiebel aus den sich schalenartig umschließenden Basalteilen der röhrenartig hohlen Blätter. - Die Zwiebel wird roh oder gekocht als Gemüse oder Gewürz verwendet, getrocknet zu Zwiebelsalz verarbeitet sowie medizinisch in Magen-, Husten-, harntreibenden und blutzuckersenkenden Mitteln verwendet. Die trockenen Schalen dienen zuweilen zum Färben. - Krankheiten und Schädlinge: Weiche Zwiebelschalen sind Folge überhöhten Stickstoffangebots im Boden; bei Kaliummangel bleibt das Laub hellgrün. Eine verbreitete Virose ist die Gelbstreifigkeit an Blättern und Stängeln. Häufig auftretende Mykosen sind Zwiebelbrand, Falscher Mehltau, Botrytisfäule und Mehlkrankheit. Wichtigster tierischer Schädling ist die Zwiebelfliege, deren Maden im Gewebe fressen und Fäulnis entstehen lassen; zur Abwehr können Schutznetze verwendet werden.
2) morpholog.morphologische Botanik: Bụlbus, Bezeichnung für einen zu einem Speicher- und Überdauerungsorgan umgewandelten Spross, der an seiner kegel- oder scheibenförmigen Sprossachse (Zwiebelkuchen, Zwiebelscheibe) sprossbürtige Wurzeln und der Speicherung dienende fleischige Schuppenblätter (Zwiebelschuppen) trägt. Letztere stellen entweder schmale, sich kaum überdeckende Niederblätter (Schuppenzwiebel, z. B. Madonnenlilie) oder die Achse rund umschließende scheidige Unterblätter (Schalenzwiebel) der assimilationsfähigen grünen röhrenförmigen oder flachen Laub- beziehungsweise Oberblätter dar (z. B. Küchenzwiebel, Lauch). Bei der Schalenzwiebel dienen die abgestorbenen trockenhäutigen äußeren Blattscheiden als Schutzhülle der Zwiebel. Zur Blütezeit streckt sich die Achse zum Blüte- oder Blütenstandstrieb. Mit der Samenreife stirbt die Zwiebel ab, erneuert sich aber vorher durch eine oder mehrere Tochterzwiebeln, die aus den Achselknospen der Schuppenblätter (Blumenzwiebel) entstehen und im Folgejahr das System fortsetzen. Einige Zwiebelgewächse bilden anstelle der Blüten im Blütenstand Brutzwiebeln. Zwiebelgewächse sind besonders in Steppen heimisch, die meisten gehören zu den einkeimblättrigen Pflanzen, bei zweikeimblättrigen Pflanzen kommen Zwiebeln beim Zwiebelfenchel (mit oberirdischen Zwiebeln) sowie bei Veilchen- und Sauerkleegewächsen vor.
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Zwie|bel, die; -, -n [mhd. zwibel, zwibolle, ahd. zwibollo, cipolle, über das Roman. < (spät)lat. cepul(l)a, Vkl. von lat. cepa = Zwiebel]: 1. a) knollenförmiger, der Speicherung von Nährstoffen dienender, meist unterirdisch wachsender Spross der Zwiebelpflanzen mit dünner, trockener [schuppiger] Schale, mit aus konzentrisch angeordneten dicken, fleischigen, meist weißen Blättern bestehendem Innerem, Wurzeln an der Unterseite u. dicklichen, oft röhrenförmigen Blättern an der Oberseite: die -n der Tulpen, Hyazinthen, Schneeglöckchen; b) Zwiebelpflanze, deren Spross die ↑Zwiebel (1 c) ist: ein Beet mit -n; c) (als Gewürz u. Gemüse verwendete) ↑Zwiebel (1 a) mit meist hellbrauner, dünner Schale u. aromatisch riechendem, scharf schmeckendem Inneren: eine Z. in Ringe schneiden, braten; als sie die -n schälte, tränten ihre Augen; Gulasch mit viel -n. 2. Zwiebeldach: in dem kleinen Turm mit der schindelblättrigen Z. (Schaper, Tag 17). 3. (ugs. scherzh.) [Taschen]uhr: ... indem er lässig in die Westentasche griff und eine altmodische silberne Z. herauszog (Lentz, Muckefuck 162); Drei nach halb warst du hier oben, oder deine Z. geht falsch (Brot und Salz 398). 4. (ugs. scherzh.) kleiner, fester Haarknoten: eine Z. haben, tragen.
Universal-Lexikon. 2012.