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Griff
Anfasser; Henkel; Knauf; Heft (Messer); Halt; Haltegriff; Handgriff; Stiel; Schaft; Griffstück

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Griff [grɪf], der; -[e]s, -e:
1. Teil eines Gegenstandes oder einer Vorrichtung, an dem man diese anfassen und festhalten o. Ä. kann:
der Griff der Aktentasche, des Messers, der Tür.
Syn.: Bügel, Halter, 2Heft, Henkel, Klinke, Knauf.
Zus.: Fenstergriff, Haltegriff, Koffergriff, Tragegriff, Türgriff.
2. das Greifen; zufassende Handbewegung:
ein Griff nach dem Hut; einen Griff in die Pralinenschachtel tun.
Syn.: Bewegung, Handgriff.

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grịffgreifen

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grịff:
greifen.

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Grịff, der; -[e]s, -e [mhd., ahd. grif, zu ↑greifen]: 1. a) das Greifen; Zugriff: ein rascher, derber, eiserner, kräftiger G.; sich jmds. -en entwinden; ich ... tat einen herrlichen G. in die ... mit Pralinés angefüllte Kristallschale (Th. Mann, Krull 56); der hastige G. nach einer Zigarette (Jens, Mann 122); Doch, anfangs habe ich jeden G. an die Pistolentasche als eine Bewegung auf mein Ende gedeutet (Kant, Aufenthalt 79); *der G. zu etw. (verhüll.; Hinwendung in einer Art Sucht zu einem Genussmittel, einer Droge): der G. zur Tablette, Zigarette, Flasche; mit jmdm., etw. einen guten/glücklichen G. getan haben (mit jmdm., etw. eine gute Wahl getroffen haben); einen glücklichen G. haben (Glück haben): Deine Eltern plagen sich sehr, aber sie haben keinen glücklichen G. und verstehen das Wirtschaften nicht (Werfel, Bernadette 375); einen G. in die [Laden]kasse tun (verhüll.; Geld stehlen); mit -en und Kniffen (mit List u. Spitzfindigkeiten); b) Handgriff, Handhabung: ein geübter, falscher G.; bei ihr sitzt jeder G. (sie ist sehr geschickt); die Soldaten übten ihre -e am Gewehr; sie beherrscht spielend selbst die schwierigsten -e (Fingerstellungen, mit denen jeweils bestimmte Töne auf einem Musikinstrument erzeugt werden können); der Ringer wendete zur Verteidigung einige verbotene -e (mit Hand od. Arm ausgeführte greifende Bewegungen) an; der Turner wechselte den G. (die Haltung der Hände u. Unterarme am Gerät); mit wenigen -en etw. rasch erledigen; das mache ich mit einem G., das ist mit einem G. ([mühelos] im Nu) getan; *-e kloppen/(seltener:) klopfen (Soldatenspr.; Griffe am Gewehr üben); etw. im G. haben (1. etw., was mit den Händen getan wird, routinemäßig beherrschen: Das Boot hatte ich langsam im G. [Plenzdorf, Leiden 132]. 2. jmdn., etw. unter Kontrolle haben: Er war einer der wenigen Lehrer, die unsere Klasse fest im G. hatten [Wilhelm, Unter 84]; Jetzt spürte Axt, dass er seine Zuhörer im G. hatte. Sie hingen an seinen Lippen [Kegel, Ölschieferskelett 100]; Die Arbeit, ... hatte er so gut im G., dass er gleichzeitig auch noch die Schüler in Schach halten konnte [Innerhofer, Schattseite 47]; Die Polizei zu holen zeigte, dass die Anstaltsführung die Situation überhaupt nicht im G. hatte [Eppendorfer, Kuß 68]; Fangen Sie mit Ihren Berichten an, sobald Sie die Lage im G. haben [Ruark <Übers.>, Honigsauger 427]); etw. in den G. bekommen/(ugs.:) kriegen (in der Lage sein, etw. Schwieriges o. Ä. zu bewältigen, damit fertig zu werden): eine Seuche, den Rauschgiftmissbrauch in den G. bekommen; ... würde das meiste nun davon abhängen, wie die portugiesische Regierung die schwierigen Wirtschaftsprobleme in den G. bekäme (W. Brandt, Begegnungen 633); „Ich habe nicht mehr weiterdenken können, ich konnte mich nicht mehr in den G. bekommen“, schluchzte sie (Saarbr. Zeitung 8./9. 12. 79, 15). 2. Teil einer Sache in Form einer Klinke, eines Knaufs, eines Henkels, Bügels o. Ä., der ein Zupacken der Hand, ein In-die-Hand-Nehmen ermöglicht: ein lockerer G.; der G. ist lose, ist abgebrochen; der G. des Spazierstocks ist aus Holz, Bambus; Söffchen muss die Traghand wechseln. „Der G. schneidet gewaltig ins Fleisch.“ (Jägersberg, Leute 234); den Koffer am G. packen; Er ... schleifte die Kiste am G. in die Nähe des Fensters (Böll, Adam 63); ein Schirm ohne G. 3. (Weberei) durch Anfühlen feststellbare Beschaffenheit eines Gewebes: dieser Seidenstoff hat einen besonders weichen G. 4. <meist Pl.> (Jägerspr.) Klaue des Greifvogels. 5. (Fachspr.) 1Haftung: Ihr Belag (= der Belag der Autoreifen) muss ... aus der Mischung sein, die noch in extremsten Schräglagen G. hat (ADAC-Motorwelt 5, 1986, 176).

Universal-Lexikon. 2012.