ins Land gehen; vorbeigehen; vergehen; ablaufen; (Zeit) verfließen; verstreichen; (sich) verlieren; vonstatten gehen; (sich) verfahren; (sich) verirren; (sich) verfranzen (umgangssprachlich)
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ver|lau|fen [fɛɐ̯'lau̮fn̩], verläuft, verlief, verlaufen:1. <+ sich> (als Wanderer, Fußgänger) vom richtigen Weg abkommen und in die Irre gehen:
ich hatte mich im Wald verlaufen.
Syn.: sich ↑ verirren.
2. <+ sich>
a) (in Bezug auf eine Menschenansammlung) sich zerstreuen, auflösen:
die Menge hat sich schnell verlaufen.
b) (von Wassermassen) abfließen und damit verschwinden:
das Wasser hat sich wieder verlaufen.
3. <itr.; ist einen bestimmten Verlauf nehmen:
die Sache ist gut verlaufen; die Krankheit verlief normal.
4. <itr.; ist sich in einer bestimmten Richtung erstrecken:
die beiden Linien verlaufen parallel; die Straße ist früher hier verlaufen.
5. <itr.; ist (in Bezug auf flüssige Farbe o. Ä.) auseinanderlaufen:
die Farbe ist verlaufen.
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ver|lau|fen 〈V. 175〉
1. ablaufen, vergehen (Zeit)
● wie ist das Fest \verlaufen?; es ist alles gut, glücklich \verlaufen; die Linien \verlaufen parallel; die Sache ist im Sand \verlaufen ist ohne Folgen geblieben, man hat nichts mehr davon gehört; der Fluss, Weg verläuft hier in vielen Windungen, durch eine Wiese
II 〈V. refl.; hat〉 sich \verlaufen
1. sich verirren
2. sich allmählich entfernen, auseinandergehen (Menschenmenge)
3. versickern, auseinanderlaufen (Wasser)
● das Hochwasser hat sich (wieder) \verlaufen; sich im Wald, in einer Stadt \verlaufen
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ver|lau|fen <st. V.> [mhd. verloufen, ahd. farhloufan = vorüberlaufen]:
1. <ist> in eine Richtung führen; sich in eine Richtung erstrecken:
die beiden Linien verlaufen parallel;
die Straße verläuft schnurgerade;
der Weg verläuft entlang der Grenze, den Bach entlang.
2. <ist> in bestimmter Weise (bis zum Ende) vonstattengehen, ablaufen:
die Feier verlief harmonisch;
die Nacht verlief ruhig;
die Prüfung ist glänzend verlaufen;
es verlief alles nach Wunsch, ohne Zwischenfall;
es ist alles gut, glatt, glücklich verlaufen;
ihre Krankheit verlief tödlich;
die Untersuchung ist ergebnislos verlaufen.
3. <ist> (landsch.) zerlaufen:
die Butter ist verlaufen.
4. <ist> (bes. in Bezug auf farbige Flüssigkeit) konturlos auseinanderfließen:
die Tinte, die Schrift verläuft auf dem schlechten Papier;
die Wimperntusche, Schminke war verlaufen.
5. <hat> irgendwohin führen u. schließlich nicht mehr zu sehen, zu finden sein, sich in etw. verlieren:
die Spur verlief im Sand;
die Kinder haben sich [im Wald] verlaufen;
der Park war so groß, dass man sich darin v. konnte.
a) (in Bezug auf eine Menschenansammlung) auseinandergehen:
die Menschenmenge hat sich verlaufen;
es dauerte lange, bis sich das Hochwasser verlaufen hatte.
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ver|lau|fen <st. V.> [mhd. verloufen, ahd. farhloufan = vorüberlaufen]: 1. in eine Richtung führen; sich in eine Richtung erstrecken <ist>: die beiden Linien verlaufen parallel; die Straße verläuft schnurgerade; der Weg verläuft entlang der Grenze, den Bach entlang; Niemand weiß, wo die Front genau verläuft (Plievier, Stalingrad 142); Das Seltsame an dieser Felswand ... waren die quer über ihre gesamte Ausdehnung verlaufenden Vorsprünge, Gesimse, Balkone (Ransmayr, Welt 159); Dieses mit dem Rücken an die Stadt angelehnte und mit Schutthalden, Fabriküberbleibseln, verbogenen Eisenbauten bestandene Gelände war von einem ... in weitem Bogen verlaufenden Erdwulst umgeben (Plievier, Stalingrad 204); ... und über dem rechten Auge, zackig ins Haar verlaufend, die lange Narbe (Remarque, Triomphe 13); ... wo sie (= Wangen) die ohnehin tief gewordenen, zum Mund verlaufenden Falten noch tiefer machen (Stern, Mann 14). 2. in bestimmter Weise (bis zum Ende) vonstatten gehen, ablaufen <ist>: die Feier verlief harmonisch; der Tag, die Woche, Nacht verlief ruhig; Der gemeinsame Imbiss verlief etwas gespannt (natur 2, 1991, 104); der Test, die Prüfung, Generalprobe ist glänzend verlaufen; es verlief alles nach Wunsch, ohne Zwischenfall; es ist alles gut, glatt, glücklich verlaufen; ihre Krankheit verlief normal, tödlich; die Untersuchung ist ergebnislos verlaufen; dass die Verhandlungen mit den Männern ... so glimpflich verliefen (Klepper, Kahn 75); Das Gespräch, unter vier Augen natürlich, war so recht nach seinem Geschmack verlaufen (Weber, Tote 112); Ob das so genannte normal verlaufende Leben, das der Gesunden und Unbelasteten, ... ob das normal ist, bleibt die Frage (Gaiser, Schlußball 16). 3. zerlaufen <ist>: die Butter ist verlaufen; In einer 24 cm großen Pfanne etwa 20 g Butterschmalz erhitzen, ... 2 Schöpfkellen Teig darin v. lassen und bei mittlerer Hitze goldgelb braten (e & t 6, 1987, 38). 4. (in Bezug auf farbige Flüssigkeit) konturlos auseinander fließen <ist>: die Tinte, die Schrift verläuft auf dem schlechten Papier; die Schrift ist völlig verlaufen; die Wimperntusche, Schminke war verlaufen. 5. irgendwohin führen u. schließlich nicht mehr zu sehen, zu finden sein, sich in etw. verlieren <ist>: die Spur verlief im Sand; <auch v. + sich; hat:> der Weg verläuft sich im Gestrüpp; Ein verlorenes Dorf, mit einer staubigen Straße, die sich in Wald und Öde verlief (Wiechert, Jeromin-Kinder 28). 6. <v. + sich> zu Fuß irgendwohin gehen u. sich dabei verirren <hat>: die Kinder haben sich [im Wald] verlaufen; der Park war so groß, dass man sich darin v. konnte; Sie ... vermochten Hinweise zu geben, welche Richtung ein verlaufenes Schaf eingeschlagen ... (Th. Mann, Joseph 253); Ü Sozialarbeiter verlaufen sich selten in die Wandererfürsorge (Klee, Pennbrüder 114). 7. <v. + sich; hat a) (in Bezug auf eine Menschenansammlung) auseinander gehen: die Menschenmenge hat sich verlaufen; Nach diesem letzten Dienst verlief sich das Gesinde (Ransmayr, Welt 36); die Neugierigen verliefen sich nach einiger Zeit; wegen seiner Krankheit hatte sich ein Teil der Kundschaft verlaufen (ist nach u. nach weggeblieben); b) ↑abfließen (1 b): es dauerte lange, bis sich das Hochwasser verlaufen hatte.
Universal-Lexikon. 2012.