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Titoismus
Ti|to|ịs|mus, der; -:
(von dem Staatspräsidenten J. Tito [1892–1980] entwickelter) Nationalkommunismus im ehemaligen Jugoslawien.

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Titoịsmus
 
der, -, nach Tito benannte Form des Kommunismus, von diesem mit M. Djilas und E. Kardelj theoretisch entwickelt; geprägt durch eine nach dem Modell des Rätesystems aufgebaute Arbeiterselbstverwaltung in den Betrieben, ein Wirtschaftssystem, das Elemente einer dezentralisierten Plan- mit solchen der Marktwirtschaft (Wettbewerb, Gewinn, freie Preisentwicklung) verband, eine offenere Kulturpolitik und einen föderativen Staatsaufbau im Rahmen eines Einparteiensystems, in dem die KP ideologischer Motor der gesellschaftlichen Entwicklung und Bewahrerin der staatlichen Einheit sein sollte. Innerhalb der kommunistischen Weltbewegung betonte der Titoismus das Recht eines jeden Volkes auf den »eigenen Weg zum Sozialismus«, in der Außenpolitik das Prinzip der Blockfreiheit. - In der Geschichte der kommunistischen Bewegung markiert der Titoismus den ersten Versuch, einen vom gesellschaftlichen Modell der UdSSR abweichenden Weg zu gehen, was 1948 zum ideologischen Konflikt mit Stalin führte; der UdSSR und den an ihr orientierten Regimen galt der Titoismus als »rechte« Abweichung vom Marxismus-Leninismus.

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Ti|to|ịs|mus, der; -: (von dem Staatspräsidenten J. Tito [1892-1980] entwickelter) Nationalkommunismus im ehem. Jugoslawien.

Universal-Lexikon. 2012.