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Wirtschaftskreislauf
Wịrt|schafts|kreis|lauf, der:
als Kreislauf (1) dargestelltes, wirtschaftswissenschaftliches Modell von den auf dem Tausch von Gütern o. Ä. beruhenden Beziehungen u. Verflechtungen innerhalb einer Volkswirtschaft.

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Wirtschaftskreislauf,
 
auf F. Quesnay zurückgehende grundlegende wirtschaftswissenschaftliche Modellvorstellung, mit deren Hilfe die Vielzahl der Tauschbeziehungen innerhalb einer Volkswirtschaft überschaubar gemacht werden soll. Gleichartige Wirtschaftssubjekte wie private Haushalte (einschließlich private Organisationen ohne Erwerbszweck), Unternehmen, öffentliche Haushalte (Staat) sowie das Ausland werden zu Sektoren (auch Polen) zusammengefasst. Zwischen diesen Sektoren fließen Geld- und Güterströme, die sich in grafischer Form (Schaubild mit Richtungspfeilen), in einem Gleichungssystem, in einer Matrix oder in einem Kontenschema beschreiben lassen. Ausgangspunkt der Wirtschaftskreislauf-Betrachtungen sind die Beziehungen zwischen den Sektoren private Haushalte und Unternehmen. Zur Güterproduktion benötigen Unternehmen von den privaten Haushalten Faktorleistungen (Arbeit), für die im Gegenzug Faktoreinkommen (Erwerbseinkommen) fließen. Diese Einkommen werden wiederum für Konsumausgaben verwendet. Jedem Güterstrom steht also ein wertmäßig gleich großer Geldstrom gegenüber. Da Ersparnisse und Investitionen zur Veränderung von Bestandsgrößen, d. h. zu einem Anstieg des Geld- und Sachvermögens, führen, werden diese Vorgänge in einem fiktiven Sektor Vermögensänderung gesondert erfasst. Hierbei handelt es sich ausschließlich um die Aufzeichnung von Geldströmen. Staatliche Aktivitäten (z. B. staatlicher Konsum, Subventionen, staatliches Einkommen durch Steuern) laufen über den Sektor öffentlicher Haushalte, die außenwirtschaftlichen Beziehungen über den Sektor Ausland. Aus Gründen der Übersichtlichkeit beschränkt man sich in der Regel auf die Darstellung der Geldströme zwischen den Sektoren. Wirtschaftskreislaufmodelle bilden einen logisch widerspruchsfreien begrifflichen Rahmen für die Erfassung der zentralen ökonomischen Aktivitäten einer Volkswirtschaft und schaffen damit Voraussetzungen für ihre statistische Beschreibung in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Wirtschaftskreislauf: Grundlagen
 

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Wịrt|schafts|kreis|lauf, der: als ↑Kreislauf (1) dargestelltes, wirtschaftswissenschaftliches Modell von den auf dem Tausch von Gütern o. Ä. beruhenden Beziehungen u. Verflechtungen innerhalb einer Volkswirtschaft.

Universal-Lexikon. 2012.