Aminoplạste,
Singular Aminoplạst das, -(e)s, aushärtbare Polykondensationsprodukte des Formaldehyds oder anderer Carbonylverbindungen mit Harnstoff (Harnstoffharze), Melamin (Melaminharze) oder anderen Stoffen mit Aminogruppe. Die Kondensation führt zunächst bei 50-100 ºC zu kettenförmigen Molekülen, d. h. zu löslichen und schmelzbaren Reaktionsprodukten, z. B. gemäß den Reaktionen
Die gewonnenen Vorprodukte sind bei Raumtemperatur einige Monate lagerstabil. Sie dienen als sprühgetrocknete Pulver oder in wässrigen Lösungen als Leimharze für die Herstellung von Spanplatten und Möbeln. Nach Zusatz von Härtern (z. B. Ammoniumchlorid) werden die Moleküle bei Temperaturen über 120 ºC vernetzt, wobei unlösliche und unschmelzbare Duroplaste entstehen. Die Harnstoffharze sind im Gegensatz zu den Melaminharzen nicht kochfest. Aminoplaste dienen auch als Tränkharze zum Imprägnieren von Papier (für dekorative Schichtpressstoffe) und mit Füllstoffen als zum Teil lebensmittelrechtlich unbedenkliche und witterungsbeständige Formmassen. Harnstoffharz-Formmassen werden für Schalter, Stecker u. a., Melaminharz-Formmassen für elektrische Isolierteile, Essgeschirre u. a. verwendet.
Universal-Lexikon. 2012.