Ạrnsberg,
1) Stadt im Hochsauerlandkreis, Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, 212 m über dem Meeresspiegel, 82 800 Einwohner. Arnsberg liegt auf zwei von einer Doppelschleife der Ruhr umflossenen Spornen und Sätteln im Sauerland, zwischen Arnsberger Wald (Naturpark mit großem Rotwildbestand) mit Möhnetalsperre und Lennegebirge sowie Sorpetalsperre.
Landesforstschule;
Luftkurort; in Neheim-Hüsten, dem Zentrum der deutschen Leuchtenindustrie, das seit 1975 zu Arnsberg gehört, gibt es ein Leuchtenmuseum.
Die hochgelegene Altstadt hat einen schmal ovalen Grundriss. Auf dem Schlossberg befindet sich die Burg der Grafen von Werl (um 1100; im 16.-18. Jahrhundert umgebaut, der Dreiflügelbau von 1730-35 im Siebenjährigen Krieg 1762 gesprengt). Am anderen Ende des Höhenrückens, den die Oberstadt einnimmt, wurde 1170/73 das Prämonstratenserkloster Wedinghausen gegründet (1803 aufgehoben); dessen Kirche ist eine gotische Hallenkirche mit reicher Barockausstattung. Das Hirschberger Tor (Entwurf von J. C. Schlaun) ist der Rest eines kurkölnischen Jagdschlosses (1753). Seit 1817 Anlage der Neustadt mit klassizistischen Wohnbauten im Stil K. F. Schinkels, unter dessen Mitwirkung auch die Kirche am Neumarkt (1822-25) entstand. Die neueren Wohnviertel und Industrieanlagen ziehen sich vom Ruhrtal aus auf die Hänge und in die Seitentäler.
Arnsberg war seit dem 11. Jahrhundert Sitz der Grafen von Werl; seit 1238 Stadt, besaß Arnsberg jedoch schon vorher Stadtrechte. Von 1368 bis 1803 war Arnsberg kurkölnisch, bis 1816 hessen-darmstädtisch, dann preußisch.
J. Stoffers: A., Reg.-Stadt im Sauerland (1972);
2) Regierungsbezirk in Nordrhein-Westfalen, umfasst den Ennepe-Ruhr-Kreis, den Hochsauerlandkreis, den Märkischen Kreis, die Kreise Olpe, Siegen-Wittgenstein, Soest und Unna sowie die kreisfreien Städte Bochum, Dortmund, Hagen, Hamm und Herne, insgesamt 8 002 km2, 3,81 Mio. Einwohner.
Ạrnsberg,
westfälisches Adelshaus, dessen Hauptlinie der Grafen von Werl sich seit Ende des 11. Jahrhunderts nach ihrem Sitz, der »Alten Burg« in Arnsberg, Grafen von Arnsberg nannten. Zwischen 1102 und 1114 ließ Graf Friedrich der Streitbare auf dem Schlossberg eine neue Burg erbauen. Nach seinem Tod (1124) erbten die niederländischen Grafen von Cuijk Arnsberg und nannten sich ihrerseits danach. Arnsberg besaß vor 1238 Stadtrechte. 1368 übergab der kinderlose Graf Gottfried IV. von Arnsberg die Stadt und die Grafschaft Arnsberg an Kurköln. 1803 kam Arnsberg an Hessen-Darmstadt, 1816 an Preußen.
Universal-Lexikon. 2012.