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Schlaun
Schlaun,
 
Johann Conrad, Baumeister, * Nörde (heute zu Warburg) 5. 6. 1695, ✝ Münster 21. 10. 1773; stand im Dienst des Kurfürsten Klemens August von Köln. Studienreisen führten ihn nach Würzburg (1720-21) zu J. B. Neumann, nach Rom und Paris. Seit etwa 1725 übernahm er die Bauleitung von Schloss Nordkirchen. Als Oberlandingenieur war er für den Festungsbau und das öffentliche Bauwesen in Münster verantwortlich. In seinem Baustil verschmelzen bodenständige Elemente (Farbwechsel durch Kombination von rotem Ziegel- und gelbem Haustein) und der traditionelle Einfluss der niederländischen Architektur mit Elementen des französischen Classicisme und des römischen Hochbarock (F. Borromini).
 
Werke: Schloss Augustusburg in Brühl (1725-28, von F. de Cuvilliés dem Älteren 1770 verändert vollendet); Jagdschloss Clemenswerth bei Sögel (1736-46); Clemenskirche und Hospital in Münster (1745-53); Rüschhaus, ebenda (1745-48); sein eigenes Wohnhaus, ebenda (1753-56, zerstört); Erbdrostenhof (1753-57) und ehemaliges Fürstbischöfliches Schloss, ebenda (1767-84, beide nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg rekonstruiert).
 
Literatur:
 
J. C. S. 1695-1773. Architektur des Spätbarock in Europa, hg. v. K. Bussmann u. a., Ausst.-Kat. Westfäl. Landesmuseum für Kunst u. Kulturgesch., Münster (1995);
 F. Matzner u. Ulrich Schulze: J. C. S. 1695-1773. Das Gesamtwerk, 2 Bde. (1995).

Universal-Lexikon. 2012.