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Assassinen
Assassinen
 
[arabisch »Haschischraucher«], die wohl erst später üblich gewordene Bezeichnung eines im 11. Jahrhundert von den schiitischen Ismailiten abgespaltenen Geheimbundes, der nach zeitgenössischen Quellen 60 000 Anhänger (arabisch »fidaijun«) hatte; sie waren ihren Führern zu blindem Gehorsam verpflichtet. Umstritten ist, ob sie durch Haschisch zu ihren Taten angeregt und damit belohnt wurden. Der Gründer, der Perser Hasan Ibn Sabbah (✝ 1124), bemächtigte sich 1090 der nordpersischen Bergfestung Alamut. Von diesem Stützpunkt aus bedrohten er und seine Nachfolger die muslimischen Fürsten und die Kreuzfahrer mithilfe von Meuchelmördern (daher das französische Wort assassin »Mörder«). Der Führer der Assassinen im syrischen Bergland hieß Alter vom Berge; zur Erhaltung der eigenen Macht suchte er die Kreuzfahrer und den Sultan Saladin gegeneinander auszuspielen. Der persische Zweig der Assassinen wurde 1256 von den Mongolen vernichtet, in Syrien wurde ihrer Macht 1272 von den Mamelucken ein Ende gesetzt. Kleine religiöse Gruppen der seit langem friedlichen Assassinen leben noch heute in Syrien.
 
Literatur:
 
M. G. S. Hodgson: The order of Assassins (Den Haag 1955; mit Bibliogr.);
 B. Meck: Die A. (1981).
 

Universal-Lexikon. 2012.