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Bari
I
Bari,
 
nilohamitischer Volksstamm zu beiden Seiten des Weißen Nils in der Republik Sudan, 1983 auf etwa 610 000 Menschen geschätzt. Die Bari sind Hirtennomaden und treiben auch Maisanbau; sie leben in Kegeldachhäusern.
 
II
Bari,
 
1) Hauptstadt und Hafen Apuliens in der Provinz Bari, Italien, am Adriatischen Meer, 331 600 Einwohner. Bari ist Erzbischofssitz, hat eine Universität (gegründet 1924)
 
Wirtschaft:
 
und ist Teil des süditalienischen Industriedreiecks Bari-Brindisi-Tarent mit moderner Industriezone; Erdölhafen und Erdölraffinerie, Metall-, chemische, Zement-, Textil-, Nahrungsmittelindustrie, Werft; in Bari findet jährlich im September die Levantemesse (Fiera del Levante) statt;
 
Verkehr:
 
Autofähren nach Dubrovnik, Korfu und Bar.
 
Stadtbild:
 
In der Altstadt zwischen altem und neuem Hafen liegen die Emporenbasilika San Nicola (1087-1198; im Inneren u. a. Fresken, 14. Jahrhundert, Bischofsstuhl des Elia, ✝ 1105), ein Beispiel apulischer Romanik, die Kathedrale San Sabino (12. Jahrhundert, unter Verwendung älterer byzantinischer Teile; im Inneren u. a. Kanzel, 12. Jahrhundert; Ziborium, 13. Jahrhundert; in der Krypta byzantinische Madonna und Fresken, 13. Jahrhundert), die Kirche San Gregorio (11. Jahrhundert) und das Kastell (ursprünglich normannisch; 1233-40 unter Friedrich II. umgebaut; im 16. Jahrhundert erweitert; heute Museum). In der Neustadt Pinakothek (u. a. Werke von Tintoretto, A. und B. Vivarini) und archäologisches Museum (Sammlung griechisch-römischer Funde aus Apulien).
 
Geschichte:
 
Bari wird erstmals 89 v. Chr. als römisches Castrum und Municipium Barium genannt; Siedlungsspuren in der Umgebung weisen jedoch auf prähistorischen Zeiten zurück. Die zum byzantinischen Hoheitsgebiet gehörende Stadt war 840-871 in Händen der Sarazenen, danach wieder byzantinisch und wurde 1071 von den Normannen unter Robert I. Guiscard erobert. Nach fast völliger Zerstörung (1156) durch den Normannenkönig Wilhelm II. wurde Bari von den Staufern zu einem strategisch wichtigen Hafen ausgebaut, der mehrfach Sammelplatz der Kreuzfahrer war. Nach dem Tod Friedrichs II. unter der Herrschaft der Häuser Anjou und Aragonien von 1464 bis 1558 als Lehen unter den Sforza, kam Bari 1558 zum Königreich Neapel.
 
 
Literatur:
 
M. Petrignani u. F. Porsia: B. (Rom 1982);
 E. di Ciommo: B. 1806-1940 (Mailand 1984).
 
 2) Provinz in der Region Apulien, Italien, 5 138 km2, 1,57 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Bari.
 

Universal-Lexikon. 2012.