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Re|si|du|um, das; -s, …duen [lat. residuum = das Zurückbleibende, zu: residuus = zurückgeblieben] (Med.):
Rückstand, Rest [als Folge einer Krankheit, Funktionsstörung].
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Residu|um
[lateinisch »das Zurückbleibende«, zu residuus »zurückgeblieben«] das, -s/...du|en,
1) Mathematik: für eine komplexe analytische Funktion f bezüglich einer Stelle z0 der Koeffizient des ersten Gliedes c—1 = Res (f, z0) in der Laurent-Reihe dieser Funktion, die zu der Entwicklungsstelle z0 gehört. Ist die analytische Funktion in z0 holomorph, verschwindet ihr Residuum (Residuensatz).
2) Medizin: 1) Rückstand, Rest (z. B. von nicht ausgeschiedenem Harn in der Blase); 2) Folge.
3) Soziologie: von V. Pareto geprägter Begriff für die »Manifestationen der Instinkte«, d. h. psychische Konstanten, insoweit diese für die Erklärung menschlichen Sozialverhaltens dienen. Pareto unterscheidet sechs Klassen der Residuen: 1) den »Instinkt der Kombination«, die Neigung, Ideen und Dinge aufeinander zu beziehen, 2) den Hang zur Beständigkeit, 3) das Bedürfnis nach sozialer Homogenität, 4) den Anspruch auf körperliche Unversehrtheit, 5) den Hang, Gefühle in symbolischen Handlungen zu äußern, und 6) sexuelle Implikationen menschlichen Sozialverhaltens. Pareto verweist damit auf die im Zuge der menschlichen Entwicklung herausgebildeten, nichtrationalen Antriebsmomente und Handlungsimpulse, die in seiner Perspektive das menschliche Sozialverhalten bestimmen, sich gleichzeitig aber hinter abgeleiteten, scheinbar logischen Theorien, Modellen und Erklärungen (Derivation) verbergen.
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Universal-Lexikon. 2012.