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Reliquie
Rest; Restbestand; Residuum; Überbleibsel; Rudiment; Überrest; Relikt; Rückstand

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Re|li|quie [re'li:kviə], die; -, -n:
Überrest vom Körper eines Heiligen oder Gegenstand, der mit ihm in Zusammenhang steht und verehrt wird:
Reliquien verehren; die Reliquie wurde bei der Prozession mitgeführt.

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Re|li|quie 〈[ -kviə] f. 19
1. körperlicher Überrest eines Heiligen od. ihm einst gehöriger Gegenstand
2. kultisch verehrtes Andenken
[<lat. reliquiae „Zurückgelassenes, Überrest“; zu relinquere „zurück-, übrig lassen“]

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Re|li|quie, die; -, -n [mhd. reliquie < kirchenlat. reliquiae (Pl.) < lat. reliquiae = Zurückgelassenes, zu: relinquere = zurücklassen, aus: re- = zurück, wieder u. linquere = (zurück)lassen] (Rel., bes. kath. Kirche):
Überrest der Gebeine, Asche, Kleider o. Ä. eines Heiligen, Religionsstifters o. Ä., der als Gegenstand religiöser Verehrung dient:
eine R. in einem Schrein aufbewahren, ausstellen;
-n verehren;
er hütete, verwahrte das Bild wie eine R. (sehr sorgfältig).

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Reliqui|e
 
[von lateinisch reliquiae »das Zurückgebliebene«, »Überrest«, zu relinquere »zurücklassen«] die, -/-n, Gegenstand einer besonderen Form der Heiligenverehrung. Die Reliquie besteht aus Gebeinen oder der Asche religiöser Persönlichkeiten, aus ihren Kleidern oder Gebrauchsgegenständen oder Teilen von Gegenständen, die für ihr Leben bedeutsam waren. Die Reliquienverehrung ist in verschiedenen Religionen verbreitet (neben dem Christentum z. B. auch im Buddhismus, Kandy) und gründet sich auf den Glauben, Überreste des Körpers oder des Besitzes heiliger Menschen seien besonders machthaltig und ihre Verehrung durch Prozessionen, durch Berührung oder Kuss, selbst die Nähe ihrer Gegenwart bedeute eine Übertragung dieser Macht.
 
Der christliche Reliquienkult begann in der frühen Kirche mit der Verehrung der Gebeine der Märtyrer. Über ihren Grabstätten wurden seit dem 4. Jahrhundert oft die Altäre der Märtyrerkirchen errichtet. Im Westen ist seit dem 5. Jahrhundert kein Altar mehr ohne Reliquie nachweisbar. Auch in der Ostkirche verbreitete sich die Reliquienverehrung, besonders im Zusammenhang mit dem Glauben an die Unverweslichkeit oder langsamere Verwesung der Körper der Heiligen (v. a. in der russischen Tradition); sie blieb jedoch v. a. in der Volksfrömmigkeit weit hinter der Bedeutung der Ikonen zurück. Die Kritik an der Reliquienverehrung setzte in der Reformation ein. Demgegenüber entschied sich das Konzil von Trient ausdrücklich für die Verehrung der Reliquien der Heiligen. - Kunstgeschichtlich wurden die Reliquien bedeutsam durch Reliquiare.
 
Literatur:
 
A. Legner: Reliquien in Kunst u. Kult. Zw. Antike u. Aufklärung (1995);
 A. Angenendt: Heilige u. Reliquien. Die Gesch. ihres Kultes vom frühen Christentum bis zur Gegenwart (21997).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Reliquiare und Reliquien
 

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Re|li|quie, die; -, -n [mhd. reliquie < kirchenlat. reliquiae (Pl.) < lat. reliquiae = Zurückgelassenes, zu: relinquere = zurücklassen, aus: re- = zurück, wieder u. linquere = (zurück)lassen] (Rel., bes. kath. Kirche): Überrest der Gebeine, Asche, Kleider o. Ä. eines Heiligen, Religionsstifters o. Ä., der als Gegenstand religiöser Verehrung dient: eine sehr alte, kostbare, unechte R.; eine R. in einem Schrein aufbewahren, ausstellen; -n verehren; er hütete, verwahrte das Bild wie eine R. (sehr sorgfältig); Ü Der Handel mit den Andenken von damals, den vergilbten Fotos, ..., abgegriffenen Filmprogrammen und angestoßenen Autogramm-Postkarten funktioniert noch immer. Wer sich darauf einlässt, unter Tausenden dieser -n nach Filmgeschichte zu stöbern, wird mit Sicherheit bei Herrn Weber fündig (Szene 8, 1984, 48).

Universal-Lexikon. 2012.