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Berchtesgadener Land
Berchtesgadener Lạnd,
 
1) Landkreis im Regierungsbezirk Oberbayern, 840 km2, 99 300 Einwohner; Kreisstadt ist Bad Reichenhall. Der Kreis liegt im äußersten Südosten von Bayern und wird großenteils von österreichischem Staatsgebiet umfasst; er reicht vom Alpenvorland bei Laufen im Norden (Salzachhügelland) über die Chiemgauer Alpen bis in die nördlichen Salzburger Kalkalpen um den Königssee und den Watzmann (2 713 m über dem Meeresspiegel) im Süden hinauf (das eigentliche Berchtesgadener Land). Das Hochgebirge wird vom Nationalpark Berchtesgaden eingenommen und unterliegt daher besonderen Einschränkungen für Wirtschaft und Besiedlung. Im besonders regenreichen Alpenvorland herrscht Grünland mit Milchviehwirtschaft vor, Industrie ist gering entwickelt, der Fremdenverkehr spielt im ganzen Kreis die wichtigste Rolle (Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Königssee, Ramsau).
 
 2) Gebirgslandschaft in Südostbayern, umfasst die Berchtesgadener Alpen als Teil der nördlichen Salzburger Kalkalpen zwischen Saalach im Westen und Salzach im Osten, dem Steinernen Meer im Süden und dem Untersberg (1 972 m über dem Meeresspiegel) im Norden. Das Gebiet südlich von Berchtesgaden nimmt der 1979 eingeweihte Nationalpark Berchtesgaden ein (208 km2); mit dem tief eingesenkten Königssee im Zentrum reicht er von der südöstlichen Reiter Alpe im Nordwesten über Hochkalter (2 608 m über dem Meeresspiegel) und Watzmann (2 713 m über dem Meeresspiegel) bis zum bayerischen Teil des Hohen Göll (2 523 m über dem Meeresspiegel) im Nordosten. Selbst der Fremdenverkehr unterliegt hier gewissen Einschränkungen; gefördert werden dagegen die Alm- und die mit traditionellen Methoden betriebene Forstwirtschaft.
 
Literatur:
 
G. Meister: Nationalpark Berchtesgaden (1976);
 O. Ganss u. S. Grünfelder: Geologie der Berchtesgadener u. Reichenhaller Alpen (31979).

Universal-Lexikon. 2012.