Bormann,
Martin, Politiker, * Halberstadt 17. 6. 1900, ✝ (laut Schlussbericht der Frankfurter Staatsanwaltschaft vom 4. 4. 1973) Berlin 2. 5. 1945; politisch schon früh im radikal-antisemitischen Sinne tätig, wurde als Mitglied des Freikorps »Roßbach« wegen Beteiligung an einem Fememord 1924 zu einer Haftstrafe verurteilt. 1927 trat er der NSDAP bei. 1933 wurde er Stabsleiter bei R. Hess, nach dessen Flug nach Schottland (1941) Leiter der Parteikanzlei. Bormann konnte seinen Einfluss auf A. Hitler ständig erweitern und galt - nach Verringerung des Einflusses von H. Göring und H. Himmler - als mächtigster Mann in dessen Umgebung. Seit 1943 führte er den Titel »Sekretär des Führers«. Nach dem Tod Hitlers kam Bormann (laut dem genannten Schlussbericht) bei einem Ausbruchsversuch aus Berlin ums Leben; 1946 verurteilte ihn das Internationale Militärtribunal in Nürnberg in Abwesenheit zum Tode.
J. von Lang: Der Sekretär. M. B.: der Mann, der Hitler beherrschte (Neuausg. 1990).
Universal-Lexikon. 2012.