Brahmapụtra,
einer der Hauptströme Südasiens, rd. 3 000 km lang. Er entspringt mit drei Quellflüssen an den nördlichen Abhängen des Himalaja in rd. 6 000 m über dem Meeresspiegel in nächster Nähe der Quellen des Sutlej und Indus in Tibet und fließt zunächst nach Osten. Im Oberlauf heißt er Maquan He oder Damqog Kanbab, bis zu seinem östlichsten Punkt bei 95º östliche Länge wird er Yarlung Zangbo Jiang (Tsangpo) genannt. In einer starken Krümmung wendet er sich als Dihang nach Süden und durchbricht die Himalajaketten in einer 2 400 m tief eingeschnittenen Schlucht. In der Ebene von Assam biegt er nach Westen ab. Das Bett des nun Brahmaputra genannten Flusses liegt in einer breiten, vielfach sumpfigen Talaue. Bei Dhubri wendet sich der Strom als Jamuna (ein Nebenarm; der alte Flusslauf heißt weiterhin Brahmaputra) nach Süden und vereinigt sich mit dem Ganges. Der vereinigte Strom heißt Padma, nach Aufnahme der Meghna, der der alte Brahmaputra zuströmt, führt er den Namen Meghna. Das von Ganges und Brahmaputra gebildete Delta ist 44 000 km2 groß. - In Bangladesh bildet der Brahmaputra eine der Hauptverkehrslinien, auch der Mittellauf ist bis Dibrugarh schiffbar. Für die Bevölkerung von Bangladesh ist der Brahmaputra Lebensader (künstliche Bewässerung) und Bedrohung (Überschwemmungskatastrophen) zugleich.
Universal-Lexikon. 2012.