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Cagliari
Cagliari
 
['kaʎari],
 
 1) Hauptstadt der autonomen Region Sardinien und der Provinz Cagliari, Italien, im Süden der Insel am Golf von Cagliari, 178 000 Einwohner; Erzbischofssitz; Universität (gegründet 1606), archäologisches Nationalmuseum; Lebensmittel-, Metall-, Tabakindustrie, Meerwassersalinen (die größten Italiens), Industriegebiet im Westen der Stadt mit petrochemischer Industrie (Kunststoffe u. a.); Hafen (Linien- und Containerverkehr); Flughafen Elmas. Erdölraffinerie in Sarroch am Südende des Golfs mit Tiefwasserhafen Porto Foxi.
 
Stadtbild:
 
In der Kathedrale (14. Jahrhundert, im 17. Jahrhundert verändert) u. a. zwei Ambonen (12. Jahrhundert); Krypta. Eine der bedeutendsten frühchristlichen Kirchen des Mittelmeerraumes ist die Basilika San Saturno (ursprünglich 6. Jahrhundert, im 11./12. Jahrhundert erweitert), die nach langjähriger Restaurierung 1996 wieder eröffnet wurde. Reste der mittelalterlichen Stadtbefestigung; römisches Amphitheater.
 
Geschichte:
 
Cagliari, im Altertum Karalis, Carales, wohl eine karthagische Gründung, wurde 238 v. Chr. römisch, erlebte 454 die Eroberung durch die Wandalen und kam 534 an Byzanz. Seit dem 8. Jahrhundert immer wieder von Sarazeneneinfällen heimgesucht, war die Stadt jahrhundertelang fast völlig verlassen und erholte sich erst im 13. Jahrhundert unter der Herrschaft Pisas; 1326 kam sie an Aragón, 1718 an Savoyen. - Der Judikat Cagliari, im 8./9. Jahrhundert entstanden, war der bedeutendste der vier Herrschaftsbereiche, in die das mittelalterliche Sardinien aufgeteilt war; er bestand bis 1257/58.
 
 2) Provinz in Sardinien, Italien, 6 895 km2, 767 200 Einwohner.
 

Universal-Lexikon. 2012.