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Charlottenburg
Charlọttenburg
 
[ʃ-], Verwaltungsbezirk in Berlin, 176 900 Einwohner; umfasst die ehemalige Stadt Charlottenburg mit den meist im 20. Jahrhundert entstandenen Villenkolonien und Siedlungen Westend, Eichkamp, Heerstraße, Ruhleben, Teilen von Siemensstadt und Plötzensee sowie der Neubausiedlung Charlottenburg-Nord (1955-60, H. Scharoun).
 
Der östlichste Teil des Bezirks, das Gebiet um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, entwickelte sich seit 1945 zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Westteils von Berlin mit zahlreichen repräsentativen Neubauten (Berlin, Stadtbild).
 
Das 1695-99 erbaute Schloss Lietzenburg bildete den Kern einer nach 1701 entstandenen Siedlung. Die Ortschaft erhielt 1705 Stadtrecht und wurde zusammen mit dem Schloss zu Ehren von Königin Sophie Charlotte in Charlottenburg umbenannt. 1920 wurde Charlottenburg in Berlin eingemeindet. - Das Schloss Charlottenburg wurde 1943 durch Luftangriff schwer beschädigt. Der 1695 von J. A. Nering begonnene Mittelbau und der nach dem Entwurf von G. W. von Knobelsdorff 1740-46 errichtete Neue Flügel mit der Goldenen Galerie brannten aus, und auch die zu Anfang des 18. Jahrhunderts von J. F. Eosander von Göthe erbauten Teile sowie der von C. G. Langhans entworfene Theaterbau (1788-90) wurden in Mitleidenschaft gezogen. Das Schloss ist inzwischen nach alten Plänen restauriert worden. Im Neuen Flügel wurde 1986 die »Galerie der Romantik« als Abteilung der Nationalgalerie eingerichtet; im ehemaligen Theaterbau befindet sich seit 1960 das Museum für Vor-und Frühgeschichte. Vor dem Schloss wurde das Reiterdenkmal des Großen Kurfürsten von A. Schlüter aufgestellt, das ursprüngliche auf der Langen Brücke gestanden hatte. Das 1810 nach Plänen von K. F. Schinkel und H. Gentz im Schlosspark erbaute Mausoleum enthält die Sarkophage von Königin Luise, Friedrich Wilhelm III., Kaiser Wilhelm I. und Kaiserin Augusta.
 

Universal-Lexikon. 2012.