Ciudạd de Guatemala,
Hauptstadt der Republik und des Departaments Guatemala, die bedeutendste Stadt Zentralamerikas, im zentralen Hochland, 1 500 m über dem Meeresspiegel, (1994) 1,15 Mio. Einwohner; Erzbischofssitz; fünf Universitäten, zwei wissenschaftliche Akademien, Forschungsinstitute, Museen, botanischer und zoologischer Garten. Guatemala ist nicht nur das administrative und kulturelle, sondern auch das wirtschaftliche Zentrum des Landes; Textil- und Bekleidungs-, Schuh-, Tabak-, Nahrungsmittel-, chemische, Metall- u. a. Industrie. Guatemala ist das wichtigste Verkehrszentrum des Staates (internationaler Flughafen, Carretera Interamericana, Bahnknotenpunkt).
Die fünfschiffige Kathedrale (begonnen 1782, geweiht 1815; Türme nach Erdbebenschäden erneuert) besitzt einen silbernen Reliquienschrein, Altartafeln und Gemälde aus der frühen Kolonialzeit. Kirche San Francisco (1851) mit Museum für Sakralkunst; in der Kirche La Merced (1792) mit eleganter klassizistischer Kuppel Barockretabel und kolonialzeitliche Malerei, ebenso in der Kirche Santa Rosa (1787); in der Kirche San Domingo wertvolle polychrome Holzskulpturen.
Guatemala wurde 1776 unter dem Namen Nuẹva Guatemala de la Asunciọ́n als dritte Hauptstadt des Generalkapitanats Guatemala errichtet. Die erste (Ciudad Vieja), von P. de Alvarado gegründet, wurde 1541 durch einen Wasserausbruch und Schuttströme aus dem Vulkan Agua zerstört, die zweite, heute Antigua Guatemala, 1773 durch ein Erdbeben in Trümmer gelegt. 1917/18 und 1976 wurde auch die neue Stadt durch Erdbeben schwer beschädigt. Die Reste von Antigua Guatemala wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
I. Langenberg: Urbanisation u. Bevölkerungsstruktur der Stadt G. in der ausgehenden Kolonialzeit (1981).
Universal-Lexikon. 2012.