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San Fran|cịs|co, San Fran|zịs|ko:
Stadt in Kalifornien.
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San Francisco,
Name von geographischen Objekten:
1) San Francịsco [englisch sænfrən'sɪskəʊ], volkstümliche Abkürzung Frisco ['frɪskəʊ], Stadt in Kalifornien, USA, südlich der Einfahrt (Golden Gate) in die San Francisco Bay, erstreckt sich auf 120 km2 Fläche am Nordende der hügeligen Halbinsel (bis 283 m über dem Meeresspiegel) zwischen dem Pazifik und der San Francisco Bay; von den (1994) 746 000 Einwohnern stammen rd. 30 % aus Asien und etwa 13 % aus Lateinamerika, 8 % sind Schwarze. Einzelne Bevölkerungsgruppen konzentrieren sich in bestimmten Wohnvierteln (u. a. Chinatown, Japan Town, Italienerviertel North Beach). Die Metropolitan Area San Francisco-Oakland-San Jose hat (1999) 6,87 Mio. Einwohner (1980: 5,37 Mio. Einwohner). Die Stadt ist Sitz eines katholischen Erzbischofs, eines anglikanischen und eines methodistischen Bischofs. Neben den vier Universitäten (University of San Francisco der Jesuiten, gegründet 1855; Zweig der University of California, eingerichtet 1873; San Francisco State University, gegründet 1899; Golden Gate University, gegründet 1901) und der California Academy of Sciences im Stadtgebiet weitere Bildungs- und Forschungseinrichtungen im Ballungsgebiet um die San Francisco Bay (Palo Alto, Berkeley 1). Als Kulturzentrum besitzt San Francisco Museen, ein Opernhaus, ein Sinfonieorchester, einen zoologischen Garten und einen japanischen Teegarten.
San Francisco ist ein wichtiger Finanz- (bis 1998 Sitz der Bank America Corp.) und Handelsplatz an der Westküste der USA und hat regen Fremdenverkehr (Anziehungspunkt ist u. a. das Fischereihafengelände Fisherman's Wharf, auch die Gefängnisinsel Alcatraz). Ein Großteil der Beschäftigten ist im Dienstleistungssektor tätig. Die Industrie umfasst v. a. Nahrungsmittelherstellung, Druckereien und Verlage. Die San Francisco Bay als guter Naturhafen und die günstige Verkehrslage (Anschluss an mehrere transkontinentale Eisenbahnstrecken) haben San Francisco zu einem der bedeutendsten Pazifikhäfen gemacht. Der Hauptflughafen liegt südlich der Stadtgrenze an der San Francisco Bay. Die im Stadtverkehr seit 1873 eingesetzte Cable Car, eine seilgezogene Straßenbahn, überwindet Steigungen bis 21 %. Mit den gegenüberliegenden Städten Oakland und Berkeley ist San Francisco durch das Schnellbahnnetz BART (Bay Area Rapid Transit, mit Unterwassertunneln) verbunden. Vom Autoverkehr stark frequentiert sind die Golden-Gate-Brücke und die San Francisco-Oakland Bay Bridge, außerdem sind Fähren in Betrieb. - Häufige Erdbeben, besonders heftig am 18. 4. 1906 und am 17. 10. 1989, hängen mit Verschiebungen an der durch die Halbinsel von San Francisco verlaufenden San Andreas Fault zusammen.
Trotz hügeligen Geländes ist das Straßennetz rechtwinklig angelegt (spanisches Schachbrettschema). Von den in Anlehnung an europäischen Stile (spanischer Missionsstil, Neoklassizismus, viktorianischer Stil u. a.) errichteten Häusern hat nur ein Teil die Katastrophe von 1906 überstanden, so eine Anzahl viktorianischer Holzhäuser mit holzverzierten, zum Teil bemalten Fronten (unter Denkmalschutz). Von der Missionsstation San Francisco de Asís (genannt Mission Dolores) ist die Kirche von 1782-91 erhalten. Beim Wiederaufbau der Stadt entstanden architektonische Meisterwerke, darunter als Zentrum des Civic Center die City Hall (1912-15), deren Kuppel der Peterskirche in Rom nachgebildet ist. Im War Memorial Opera House (1932) wurde 1945 die UNO gegründet. Die San Francisco-Oakland Bay Bridge und die Golden-Gate-Brücke (Golden Gate) gehören zu den bedeutendsten Stahlbrücken der Erde (vollendet 1936 beziehungsweise 1937). Buddha's Universal Church (1953-60) in Chinatown ist der größte buddhistische Tempel der USA. Zu den zahlreichen Gebäuden der zeitgenössischen Architektur zählen Haus Nummer 40, Maiden Lane (1948, F. L. Wright; Silberausstellung), der mitraförmige Bau der Kathedrale Saint Mary (1971, P. L. Nervi u. a.), das Gebäude der Bank America Corp. (1969), die 260 m hohe Transamerica Pyramid (1968-72, William Leonard Pereira [* 1909, ✝ 1985]), das Hyatt Regency Hotel und das Embarcadero Center (beide 1974, J. C. Portman jr.), die Louise M. Davis Symphony Hall (1980 eröffnet), eine der größten Konzerthallen der USA, das Yerba Buena Center for the Arts (1993 eröffnet, Maki Fumihiko) sowie das Zweitgebäude des San Francisco Museum of Modern Art (1989-95, M. Botta). Weitere bedeutende Museen: California Palace of the Legion of Honor (1924 eröffnet; v. a. Werke französischer Kunst), M. H. de Young Memorial Museum (Gemäldesammlung, 1979 durch die John-D.-Rockefeller-Sammlung amerikanischer Kunst ergänzt); räumlich verbunden damit ist das Asian Art Museum (1966 eröffnet; Sammlung v. a. ostasiatischer Kunst). Neue Museumsbauten (u. a. Mexican Museum, New Asian Art Museum, neues Jewish Museum) sollen künftig das Kulturzentrum San Francisco erweitern.
1776 bauten die Spanier eine befestigte Missionsstation (San Francisco de Asís), an der Küste entstand ab 1835 die Siedlung Yerba Buena, 1848 in San Francisco umbenannt. Nach der Übernahme durch die USA (1848) setzte im Gefolge der kalifornischen Goldfunde ein rascher Aufschwung ein. Durch den Bau der Union-Pacific-Eisenbahn (ab 1869) mit dem Osten der USA verbunden und in lebhaftem Handelsverkehr mit Ostasien, wurde San Francisco bald zur Metropole des amerikanischen Westens.
Auf der Konferenz von San Francisco (25. 4.-26. 6. 1945) wurde von 50 Staaten die Charta der UNO beschlossen, die am 24. 10. 1945 in Kraft trat. - Im Friedensvertrag von San Francisco, am 8. 9. 1951 abgeschlossen zwischen Japan und den meisten seiner Gegner im Zweiten Weltkrieg, erkannte Japan die Unabhängigkeit Koreas an, verzichtete auf Formosa (heute Taiwan), die Pescadores, die Kurilen und das südliche Sachalin sowie auf die Rechte, die ihm aus den Mandatsgebieten des Völkerbundes zugewachsen waren. Darüber hinaus verpflichtete sich Japan, internationale Streitigkeiten nur auf friedlichem Wege zu regeln; seine früheren Kriegsgegner sicherten ihm das Recht auf Selbstverteidigung zu. In rechtlich-politischer Verknüpfung mit dem Friedensvertrag schloss Japan angesichts des Ost-West-Konflikts, der mit dem Koreakrieg einen Höhepunkt erreicht hatte, am selben Tag und Ort mit den USA einen Sicherheitsvertrag (v. a. Stationierung amerikanischer Streitkräfte in Japan). Unter Hinweis auf das Junktim unterzeichneten die UdSSR und ihre Verbündeten den Friedensvertrag nicht.
2) San Francisco Bay [-'beɪ], Bucht des Pazifiks in Kalifornien, USA, 97 km lang, 5-20 km breit; Teil einer küstenparallel verlaufenden Senke. In die San Francisco Bay münden Sacramento River und San Joaquin River mit einem gemeinsamen Delta. Die nur durch eine schmale Meeresstraße (Golden Gate) mit dem offenen Pazifik verbundene Bucht ist einer der besten Naturhäfen der Erde; sie ist von einer nahezu geschlossenen Verstädterungs- und wirtschaftsstarken Industriezone umgeben. Zu den Inseln in der San Francisco Bay gehören Alcatraz und Treasure Island (für die Weltausstellung 1939 künstlich errichtet; heute Marinestützpunkt). Gequert wird die San Francisco Bay von Brücken (u. a. San Francisco-Oakland Bay Bridge, seit 1936; Golden-Gate-Brücke, seit 1937; Richmond-San Rafael Bridge, seit 1956), von Fähren und von Unterwassertunneln des Schnellbahnnetzes BART (Bay Area Rapid Transit; Inbetriebnahme 1972).
3) San Francisco de Macorị́s [sanfran'sisko-], Provinzhauptstadt im Norden der Dominikanischen Republik, 162 000 Einwohner; Bischofssitz; Kunstakademie; Zentrum eines Agrargebietes.
4) San Francisco Peaks [sænfrən'sɪskəʊ 'piːks], vulkanische Berggruppe in Arizona, USA, nördlich von Flagstaff, bis 3 851 m über dem Meeresspiegel; bestehend aus einzelnen Lakkolithen, die das Coloradoplateau überragen.
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San Fran|cịs|co, (auch:) San Fran|zịs|ko: Stadt in Kalifornien.
Universal-Lexikon. 2012.