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Druckfarben
Druckfarben,
 
dünnflüssige oder pastenförmige Stoffgemische zum Bedrucken von Papier, Karton u. a.; meist Lösungen aus Farbmittel (Pigmente oder Farbstoffe), Bindemittel (Firnisse und Harze) und Druckhilfsmittel (Trockenstoffe u. a.). Je nach Druckverfahren, Maschinentyp und Bedruckstoff werden Druckfarben unterschiedlicher Eigenschaften und Konsistenz benötigt. Der Tiefdruck und der Flexodruck erfordern dünnflüssige Druckfarben (niedrigviskose Lösemittelfarben), der Buchdruck und der Offsetdruck dagegen hochviskose (zähflüssige), geschmeidige Druckfarben (Firnisfarben).
 
Die Farbmittel machen das Druckmotiv sichtbar; sie bestehen z. B. aus Rußen, Azo- oder Methinfarbstoffen. Die Bindemittel sind Lösungen von Natur- oder Kunstharzen (z. B. Asphaltite, Calciumresinate, Chlorkautschuk) oder sonstigen Filmbildnern in leichtflüchtigen (z. B. Toluol für Tiefdruckfarben) oder in schwer- oder nichtflüchtigen Lösemitteln. Sie bringen beim Anreiben der Druckfarben durch Umhüllung die Pigmente in eine verdruckbare Form oder dienen, falls Farbstoffe verwendet werden, als Lösemittel. Nach dem Druck muss das Bindemittel das Druckbild fixieren, indem es die färbenden Anteile der Druckfarben fest an den Bedruckstoff bindet. Dies geschieht beim Tiefdruck und beim Flexodruck durch Verdunsten der leichtflüchtigen Lösemittel, bei den anderen Druckverfahren durch »Wegschlagen« von Bindemittelanteilen in den saugfähigen Bedruckstoff (physikalische Trocknung), durch chemisch-oxidative Trocknung, Wärmeeinwirkung oder durch strahlungshärtende Trocknungssysteme (Infrarot-, Ultraviolett- oder Elektronenstrahltrocknung). Druckhilfsmittel als Trockenstoffe bestehen z. B. aus Mangan- und Kobaltverbindungen; als Druckgelees verhindern sie die Klebrigkeit.
 
Neben guter Verdruckbarkeit und genügend rascher Trocknung werden von den Druckfarben je nach Verwendungszweck auch die Einhaltung bestimmter Farbtönungen, Transparenz oder auch Deckfähigkeit sowie Echtheits- und Beständigkeitseigenschaften verlangt (z. B. Lebensmittel-, Licht-, Wasser-, Alkaliechtheit, Kratz- und Scheuerfestigkeit).

Universal-Lexikon. 2012.