Euskirchen,
1) Kreisstadt in Nordrhein-Westfalen, am Südwestrand der Kölner Bucht und am Nordostrand der Eifel, an der Erft, 160 m über dem Meeresspiegel, 52 700 Einwohner; militärgeographisches Amt und Sanitätsdepot; Papierverarbeitung, Maschinen-, Zucker-, Tiernahrungs-, Elektro- und Steinzeugindustrie.
In der katholischen Pfarrkirche Sankt Martin (12.-15. Jahrhundert), einer Pfeilerbasilika, Antwerpener Schnitzaltar (um 1520) und Taufbecken (12. Jahrhundert). In Euskirchen-Frauenberg katholische Pfarrkirche Sankt Georg, eine Pfeilerbasilika (um 1100) mit Altartriptychon des Kölner Meisters der Ursulalegende (um 1480), Kruzifix (um 1160), »Anno-Kelch« (um 1200).
Euskirchen, im 11. Jahrhundert durch die Zusammenlegung eines gleichnamigen Kirchdorfs mit anderen Dörfern entstanden, erhielt 1302 die Stadtrechte und wurde Ende des 14. Jahrhunderts befestigt. Seit 1355 gehörte Euskirchen zum Herzogtum Jülich; ab 1609 stand es unter der Herrschaft der pfälzischen Wittelsbacher (Pfalz-Neuburg), 1794 kam es unter französische Herrschaft (bis 1814). 1815 kam Euskirchen an Preußen. 1827 wurde es Kreisstadt des gleichnamigen Kreises.
2) Kreis im Regierungsbezirk Köln, Nordrhein-Westfalen, 1 249 km2, 187 900 Einwohner; umfasst am Rand der Kölner Bucht die Zülpicher Börde mit fruchtbaren Lösslehmböden, Teile der Voreifel und der aus Devonschiefern und -kalken bestehenden Eifel im Einzugsgebiet der Erft und Urft/Rur (Naturparks). Entsprechend vollzieht sich der Übergang von Ackerrüben- und Weizenanbau auf Grünland- und Forstwirtschaft. Der Kreis Euskirchen hat Papier-, Bekleidungs-, Tonwaren-, Glas-, Leder-, Eisenwaren-, Nahrungsmittel- und etwas Maschinenindustrie. Der Bereich Bad Münstereifel-Monschau-Schleiden dient dem Ballungsraum Köln/Bonn als Naherholungsgebiet.
Universal-Lexikon. 2012.