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Färbemethoden
Färbemethoden,
 
Präparationstechnik: die Durchtränkung mikrobiologischer und histologischer Objekte mit organischen Farbstoffen, um bestimmte Strukturen besser hervorzuheben. Die verschiedenen chemischen Gruppen der zu färbenden, meist als Schnitte fixierten Objekte reagieren unterschiedlich mit den Farbstoffen: Basische Gruppen des Gewebes reagieren mit sauren Farbstoffen (z. B. Eosin, Pikrinsäure, Säurefuchsin), während sauer reagierende Gruppen basische Farbstoffe binden (z. B. Hämatoxylin, Fuchsin, Methylen- und Tolvidinblau). Bestimmte neutrale Farbstoffe (z. B. Sudan III) färben vorzüglich fetthaltige Strukturen an. - Um möglichst viele der verschiedenen Bestandteile eines Präparats darzustellen, wird oft mit mehreren Farbstoffen gefärbt, und zwar gleichzeitig (Simultanfärbemethoden; z. B. bei der Giemsa-Färbung) oder nacheinander (Sukzedanfärbemethoden; z. B. bei der Gram-Färbung).
 
Die Anfärbung lebenden unfixierten Gewebes oder lebender Mikroorganismen bezeichnet man als Vitalfärbung. Dazu verwendet man (meist) für lebende Gewebe unschädiche Farbstoffe (Vitalfarbstoffe), wie Methylenblau, Neutralrot, Fluoreszenzfarbstoffe, in geringer Konzentration. Bei den gebräuchlichsten Mehrfachfärbungen färben sich die einzelnen Gewebsbestandteile folgendermaßen: bei Hämatoxylin-Eosin-Färbung: Zellkerne blau, Zytoplasma hellrot, Fasern und Kollagen blassrosa bis rot; bei Azan-Färbung: Zellkerne rot, Zytoplasma rot, Fasern und Kollagen blau; bei Van-Gieson-Färbung: Zellkerne bräunlich schwarz, Zytoplasma ziegelrot, Fasern und Kollagen blassgrün bis grün. Bei Resorcin-Fuchsin-Färbungen werden nur die elastischen Fasern und Membranen (violett bis schwarz) gefärbt.

Universal-Lexikon. 2012.