Formularbuch,
Formelsammlung, im Mittelalter für die Benutzung von Kanzleien bestimmte Mustersammlung von Briefen und Urkunden. Die Formularbücher gewannen große Bedeutung für die Entwicklung eines Kanzleistils und die rechtliche Kontinuität. Herausragende Beispiele sind der »Liber diurnus« der päpstlichen Kanzlei (in Gebrauch vom 7.-9. Jahrhundert), die »Formulae Marculfi« der fränkischen Königskanzlei (entstanden gegen Ende des 7. Jahrhunderts), die Briefsammlung des »Codex Udalrici« (um 1125 in Bamberg entstanden, in der staufischen Kanzlei verwendet) und die um 1275 zusammengetragene »Summa de arte prosandi« des Konrad von Mure.
Universal-Lexikon. 2012.