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Problem
Problemstellung; Thema; Fragestellung; Aufgabe; Problematik; Angelegenheit; Sache; Anliegen; Causa; Schwierigkeit; harte Nuss (umgangssprachlich); Streitfrage; Ärger; Streitfall; Herausforderung; Aufgabenstellung

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Pro|blem [pro'ble:m], das; -s, -e:
a) schwer zu lösende Aufgabe; nicht entschiedene Frage:
ein technisches Problem; schwierige, ungelöste Probleme; ein ernstes, schwerwiegendes Problem haben; vor einem Problem stehen; wir müssen dieses Problem lösen.
Zus.: Arbeitslosenproblem, Rechtsproblem, Verkehrsproblem.
b) etwas, was Ärger, Unannehmlichkeiten bereitet:
sie hat Probleme mit ihren Eltern; mit seinen Problemen allein fertigwerden müssen; ich habe ein Problem mit meinem Wagen, er springt nicht an.
Syn.: Schwierigkeit, Theater (ugs. abwertend), Unannehmlichkeit.

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Pro|blem 〈n. 11schwierige, ungelöste Aufgabe od. Frage ● ein \Problem lösen; es ist wirklich ein \Problem (wie wir das machen sollen); das ist kein \Problem 〈umg.〉 das ist nicht schwierig, das ist sehr einfach (zu bewerkstelligen); das ist ein unlösbares \Problem; vor einem \Problem stehen; einem \Problem zu Leibe gehen [<grch. problema „das Vorgelegte, die gestellte Aufgabe, Streitfrage“]
Die Buchstabenfolge pro|bl... kann in Fremdwörtern auch prob|l... getrennt werden.

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Pro|b|lem , das; -s, -e [lat. problema < griech. próblēma = das Vorgelegte; die gestellte (wissenschaftliche) Aufgabe, Streitfrage, zu: probállein (Aoriststamm problē-) = vorwerfen, hinwerfen; aufwerfen]:
1. (bildungsspr.) schwierige [ungelöste] Aufgabe, schwer zu beantwortende Frage, komplizierte Fragestellung:
die -e der Menschheit;
soziale -e;
ein P. lösen;
etw. wird zum P.;
-e wälzen (grübeln, sich Gedanken machen);
[nicht] jmds. P. sein ([nicht] jmds. Aufgabe sein, sich mit etw. auseinanderzusetzen).
2. Schwierigkeit:
die -e wachsen mir über den Kopf;
das ist kein P. für mich;
kein P.! (das lässt sich leicht machen);
sie hat -e mit ihrer Haut;
mit deinem P. musst du allein fertigwerden.

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I
Problem
 
[griechisch próblēma »das Vorgelegte«; »die gestellte (wissenschaftliche) Aufgabe«] das, -s/-e, schwierige Aufgabe, komplizierte Fragestellung; nicht gelöste Frage, beruhend auf dem Wissen oder der Erkenntnis, dass das verfügbare Wissen nicht ausreicht, um eine gestellte Aufgabe zu bewältigen oder einen Zusammenhang zu durchschauen, dessen Verständnis erstrebt wird; daher anknüpfend an Sokrates oft als »Wissen vom Nichtwissen« beschrieben. Das Problem ist Ausgangspunkt des Fragens und Forschens, v. a. in der Wissenschaft. Wissenschaftstheorie, Heuristik, auch die Psychologie, untersuchen den Vorgang des Problemlösens. Eine zentrale Rolle spielen Probleme in Gestalt von so genannten Vermutungen in der Mathematikgeschichte (z. B. Poincaré-Vermutung, riemannsche Vermutung, Syrakus-Problem).
 
Zu den klassischen, in den verschiedenen Epochen der Philosophiegeschichte unterschiedlich beantworteten Fragen zählen das Leib-Seele-Problem, das Subjekt-Objekt-Problem und das Problem der Wahrheit. Die Beantwortung derartiger Probleme wird oft als Aufklärung des »Wesens« der fraglichen Gegenstände aufgefasst. Diese Vorstellung kritisierte L. Wittgenstein mit seiner berühmten These: »Das Problem gibt es nicht«. Nach seiner Meinung besteht das Lösen philosophischer Probleme im Sich-klar-Werden über den Sinn der gebrauchten Wörter. (analytische Philosophie)
 
II
Problem,
 
Ein Problem unterscheidet sich von einer einfachen Aufgabe dadurch, dass der Bearbeiter kein Standardverfahren zu dessen Bewältigung kennt. Die Lösung eines Problems ist also immer mit einem schöpferischen Moment verbunden und wird daher dem produktiven Denken zugeordnet.
 

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Pro|blem, das; -s, -e [lat. problema < griech. próblēma = das Vorgelegte; die gestellte (wissenschaftliche) Aufgabe, Streitfrage, zu: probállein (Aoriststamm problē-) = vorwerfen, hinwerfen; aufwerfen]: 1. (bildungsspr.) schwierige [ungelöste] Aufgabe, schwer zu beantwortende Frage, komplizierte Fragestellung: ein viel erörtertes, ungelöstes, technisches P.; soziale -e; die -e der Menschheit; das ist kein P. [für mich]; ein P. taucht auf, stellt sich; ich habe da ein P., das ich gern zur Diskussion stellen möchte; das größte P. liegt darin, dass ...; das ist für jmdn. ein ernstes P., stellt ein ernstes P. dar; Doch ein P. drängt sich auf (Kicker 82, 1981, 23); ein P. anschneiden, angehen, aufwerfen, behandeln, lösen; Ihren Vater, der die Auffassung vertrat, man müsse nur vernünftig genug an ein P. herangehen, um es zu lösen, schockte sie ... (Nds. Ä. 22, 1985, 29); sich mit einem P. auseinander setzen, beschäftigen, befassen; vor einem P. stehen; etw. wird zum P.; *-e wälzen (grübeln, sich Gedanken machen): was sitzt du da herum und wälzt -e - komm doch einfach mit!; [nicht] jmds. P. sein ([nicht] jmds. Aufgabe sein, sich mit etw. auseinander zu setzen): Ich weiß auch, dass meine Eltern in einer Ehekrise stecken. Das ist ihr P. (Hörzu 18, 1976, 115). 2. Schwierigkeit: die -e wachsen mir über den Kopf; Seine Hände mussten etwas zu tun haben, wenn er an einem Tisch saß und redete und zuhörte, zumal, wenn es -e gab (H. Gerlach, Demission 79); Wir tranken beide zu viel Bier, ... ein Kasten war da oft kein P. (Richter, Etablissement 46); das ist kein P. für mich; kein P.! (das lässt sich leicht machen); Pantelic ... spricht noch nicht ein Wort Französisch, was auf dem Spielfeld schon -e heraufbeschworen hat (Kicker 82, 1981, 36); Ich sehe da keine -e (Frischmuth, Herrin 121); sie hat -e mit ihrem Freund, mit ihrer Haut; Lendl habe seit einiger Zeit -e mit einem entzündeten Nerv im Ellbogen (Basler Zeitung 2. 10. 85, 47); ich habe ein P. mit meinem Wagen; mit deinem P. musst du allein fertig werden.

Universal-Lexikon. 2012.