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Fränkische Alb
Frạ̈nkische Ạlb,
 
Frạnkenalb, früher Frạ̈nkischer Jura, der östliche Teil des Schwäbisch-Fränkischen Schichtstufenlands in Bayern. Die Fränkische Alb erstreckt sich, im Mittel 500-600 m über dem Meeresspiegel, von der Schwäbischen Alb durch das Ries getrennt, in einem nach Nordwesten geöffneten Bogen um das Mittelfränkische Becken bis zum Main (bei Lichtenfels). Im Westen erhebt sie sich über das Vorland mit einer bis zu 280 m hohen Stufe, die in zahlreiche Vorsprünge und Zeugenberge (Hesselberg 689 m, Moritzberg 603 m, Staffelberg 539 m über dem Meeresspiegel) gegliedert ist. Das vielfach sehr kuppige Hochland aus Kalk und Dolomit des Weißjura ist durch Verkarstung (Trockentäler, Dolinen, Höhlen) sehr wasserarm. Die Flusstäler sind dagegen (besonders in der nördlichen Fränkischen Alb) reich an Wasser; am Boden der tief eingeschnittenen Täler entspringen oft starke Quellen. Den südlichen Teil der Fränkischen Alb durchbricht die Altmühl in stark gewundenem Tal, das im unteren Teil im Pleistozän zeitweise von der Donau benutzt wurde (Naturpark Altmühltal, 2 908 km2). Am Nordrand des Naturparks liegen drei künstlich angelegte Stauseen (Fränkische Seenplatte), die Teil des Wasserüberleitungsprojektes von Altmühl- und Donauwasser in das Regnitz-Main-Gebiet sind. Über den Main-Donau-Kanal werden jährlich circa 125 Mio. m3 Wasser aus der Donau in den Rothsee (230 ha) und von dort über die Regnitz in den Main geleitet. Der Altmühlsee (450 ha) leitet Altmühlhochwässer unter der europäischen Hochwasserscheide in den Großen Brombachsee (1 200 ha; voraussichtlich bis zum Jahr 2000 im Probestau), von dem es ebenfalls zur Niedrigwasseraufhöhung in das Flusssystem von Regnitz und Main fließt. Dolomit bildet im Norden die bizarren Felsenlandschaften der nordöstlich des Pegnitztals gelegenen Fränkischen Schweiz mit dem Wiesenttal (Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst, 2 346 km2; starker Fremdenverkehr, v. a. aus dem nahen Ballungsgebiet Nürnberg-Fürth-Erlangen). Die im vorigen Jahrhundert noch verhältnismäßig geringe Bewaldung hat besonders in der nördlichen Fränkischen Alb durch umfangreiche Aufforstungen ehemaliger Schafweiden stark zugenommen (Sägewerke, Holzverarbeitung). Die Landwirtschaft, durch Wassermangel, karge Böden und raues Klima benachteiligt, treibt besonders Getreide- und Hackfruchtanbau. Die Industrie ist gering (in Sulzbach-Rosenberg Stahlherstellung und -verarbeitung, bei Solnhofen Gewinnung von Plattenkalken als Baustoff, bei Treuchtlingen Abbau feinkörniger »Marmorkalke«).
 
Literatur:
 
Fränk. Schweiz, bearb. v. A. Sieghardt (41973);
 B. Schröder: Fränk. Schweiz u. Vorland (31978).

Universal-Lexikon. 2012.