Lịchtenfels,
1) Kreisstadt im Regierungsbezirk Oberfranken, Bayern, 271 m über dem Meeresspiegel, im Tal des oberen Mains, am Fuß der Fränkischen Alb, 20 500 Einwohner; staatliche Fachschule für Korbflechterei; Heimatmuseum; Zentrum der bereits im 16. Jahrhundert bezeugten und als Nebengewerbe betriebenen oberfränkischen Korbflechterei, die nach 1945 stark zurückging; Herstellung von Polstermöbeln, Bekleidung, Leder-, Spiel-, Glas-, Metallwaren und Kunststoffen, Werkzeugbau, Brauereien.
Von der Ringbefestigung (13. Jahrhundert) sind zwei Tortürme, das Kronacher Tor (14. Jahrhundert) und das Bamberger Tor (14./16. Jahrhundert) erhalten; Schloss »Kastenboden«, so nach seiner Verwendung als Speicher im 17. Jahrhundert genannt; Rathaus, 1743 nach Plänen von J. H. Dientzenhofer errichtet; katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (15./16. Jahrhundert). Im Ortsteil Kloster Langheim sind von dem ehemaligen Zisterzienserkloster u. a. die Katharinenkapelle des 13. Jahrhunderts und die Michaelskapelle, ein nachgotischer Bau, erhalten.
Am Fuß der im 10. Jahrhundert erbauten gleichnamigen Burg entstand im 12. Jahrhundert die Burgsiedlung Lichtenfels, für die 1206 das Marktrecht und 1248 die Hochgerichtsbarkeit bezeugt sind.
2) Stadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen, 398 m über dem Meeresspiegel, 4 700 Einwohner. Die acht Teilgemeinden sind überwiegend ländlich geprägt, in einigen gibt es Fremdenverkehr.
Die Stadt Lichtenfels - namengebend war die Burg Lichtenfels (12. Jahrhundert) über der Orke bei Dalwigksthal - entstand 1971 durch Zusammenschluss.
3) Landkreis im Regierungsbezirk Oberfranken, Bayern, 522 km2, 70 900 Einwohner. Der Kreis liegt am oberen Main, am Nordrand der Fränkischen Alb (Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst). Durch die abseitige Lage in der wirtschaftlichen Entwicklung gehemmt, erfolgte in den 70er- und 80er-Jahren eine erhebliche Bevölkerungs-Abwanderung. Maschinen- und Fahrzeugbau, Kunststoffverarbeitung, Spielzeug- und Besteckherstellung bilden die wichtigsten Industriezweige. Die traditionelle Korbmacherei (Museum in Michelau i. OFr.) beruht ursprünglich auf den Korbweidenkulturen im Maintal, heute auf importierten Rohstoffen. Wichtig ist der Fremdenverkehr nach Vierzehnheiligen und Kloster Banz sowie in die wegen ihrer zahlreichen Fachwerkbauten attraktiven Städte Staffelstein, Burgkunstadt, Weismain und die Kreisstadt Lichtenfels.
Universal-Lexikon. 2012.