tschechisch Jablonec nad Nisou ['jablɔnɛts 'nadnjisɔu̯], Stadt im Nordböhmischen Gebiet, Tschechische Republik, an der Lausitzer Neiße, 475 m über dem Meeresspiegel, am Isergebirge, 46 500 Einwohner; Museum für Glas und Bijouterie; Maschinenbau, Glasfaser-, Kunststoff-, Nahrungsmittelindustrie; Zentrum der nordböhmischen Bijouteriewarenindustrie (Glasschmuck, künstliche Schmucksteine und Perlen).
Die Kirche Sankta Anna, ursprünglich ein Renaissancebau, wurde 1685 barock, im 19. Jahrhundert im Neurenaissancestil umgestaltet.
Der 1356 gegründete Ort verfiel in der Folge (1538 Erwähnung als Wüstung) und wurde im 16. Jahrhundert neu besiedelt. Im 19. Jahrhundert führten Textil-, v. a. aber Glas- und Schmuckindustrie zu einem raschen Aufschwung. 1866 erhielt G. Stadtrecht; es war bis 1945 überwiegend deutsch besiedelt. Die nach 1945 Ausgesiedelten und Ausgewiesenen führten in der Neugründung Neugablonz (Stadtteil von Kaufbeuren) und in Österreich die Glasschmuckherstellung fort.
Universal-Lexikon. 2012.