Gẹrmersheim,
1) Kreisstadt in Rheinland-Pfalz, 104 m über dem Meeresspiegel, an der Mündung der Queich in den Oberrhein, 20 500 Einwohner; Fachbereich Angewandte Sprachwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz; Nahrungsmittel-, Möbel-, Textil-, Gummi- und Glasindustrie; Bundeswehrstandort; Rheinhafen, Rheinbrücke.
Die katholische Pfarrkirche Sankt Jakob (die Kirche des ehemaligen Servitenklosters, 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts) wurde 1682-97 nach Zerstörung wieder aufgebaut, der Turm 1861-63 aufgeführt.
Germersheim, vermutlich an der Stelle des römischen Vicus Iulius gelegen, wurde 1090 erstmals erwähnt und erhielt 1276 Stadtrecht (Reichsstadt). 1330 kam Germersheim als Pfandschaft an Kurpfalz und war bis 1792 pfälzische Oberamtsstadt. Nach der französischen Besetzung stand es 1814-16 zunächst unter österreichisch-bayerischer Verwaltung, 1816 fiel es an Bayern, das die Stadt zur Festung (1834-61) ausbaute. Die Festungswerke wurden bis auf das Ludwigs- und das Weißenburger Tor, das Zeughaus, die Fronte Beckers sowie mehrere Kasernen 1922/23 gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages geschleift.
2) Landkreis im Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz, Rheinland-Pfalz, 463 km2, 123 000 Einwohner; im Oberrheinischen Tiefland gelegen, grenzt im Osten an den Rhein, im Süden an Frankreich. Rd. 40 % der Kreisfläche werden von Wald eingenommen. Hauptprodukte der Landwirtschaft sind Spargel und Tabak. Wichtigster Industriebetrieb ist das 1963 errichtete Lkw-Montagewerk in Wörth am Rhein.
Universal-Lexikon. 2012.