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Spargel
Spar|gel ['ʃpargl̩], der; -s, -:
a) weißlich gelber oder grüner, stangenförmiger Spross der Spargelpflanze, der als Gemüse gegessen wird:
Spargel stechen (mithilfe eines Messers ernten).
b) <ohne Plural> als Gemüse verwendete Spargel (a):
ein Pfund, zehn Stangen Spargel kochen.

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Spạr|gel 〈m. 5ein Liliengewächs mit starkverzweigtem Stängel, kleinen borstenähnl. Blättern u. roten Beeren, dessen junge, essbare Schösslinge wenig über die Erde herauskommen: Asparagus officinalis (Stangen\Spargel) ● grüner, weißer \Spargel; ein Bund \Spargel kaufen; \Spargel stechen [<frühnhd. spargen, sperg(e), spargel <spätmhd. sparer <lat. asparagus <grch. asp(h)aragos „junger Trieb, Spargel“]

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Spạr|gel , der; -s, -, (schweiz. meist:) -n, (südd., schweiz. auch:) die; -, -n [spätmhd. sparger, über das Roman. (vgl. älter ital. sparago, mlat. sparagus) < lat. asparagus < griech. asp(h)áragos = Spargel; junger Trieb]:
1. (als Staude wachsende) Pflanze mit wie feine Nadeln erscheinenden Blättern u. grünlichen Blüten, aus deren Wurzelstock stangenförmige Sprosse hervorwachsen, die (bevor sie an die Erdoberfläche kommen) abgeschnitten u. als Gemüse gegessen werden.
2. Spross, Sprosse des Spargels (1) als Gemüse:
frischer, weißer S.;
was kostet der S.?;
ein Bund, ein Kilo, fünf Stangen S.;
fünf dicke S.;
S. anbauen, stechen, schälen, kochen, essen;
es gab S. mit Schinken.

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Spargel
 
[spätmittelhochdeutsch sparger, über das Romane von lateinisch asparagus, griechisch asp(h)áragos], Asparagus, Gattung der Liliengewächse mit etwa 60 Arten in den gemäßigten und subtropischen Gebieten der Alten Welt; Kräuter oder Halbsträucher mit kurzem oder kriechendem Rhizom und meist stark verzweigten, häufig kletternden Achsen; Blätter sehr klein, schuppenförmig; Stängel außerdem mit zahlreichen blatt- oder nadelförmigen Flachsprossen (Phyllokladien); Blüten klein, grünlich, am Grunde der Phyllokladien, einzeln, gebüschelt, doldig oder traubig; die Frucht ist eine kleine, kugelige, breiige Beere. Einige Arten, z. B. die südafrikanischen Arten Asparagus setaceus (Asparagus plumosus) und Asparagus densiflorus (Asparagus sprengeri), werden feldmäßig kultiviert und liefern Schnittgrün. - Wichtigste, in Mittel- und Südeuropa, Nordafrika, Vorderasien und Westsibirien heimische, heute überall in den gemäßigten Gebieten kultivierte Art ist der Gemüsespargel (Echter Spargel, Asparagus officinalis), eine 0,30-1,50 m hohe, reich verzweigte Staude mit 6-25 mm langen, nadelartigen, zu dreien bis sechsen zusammenstehenden Flachsprossen, grünlichen, maiglöckchenähnlichen Blüten und 6-9 mm dicken, scharlachroten, giftigen Früchten. Das horizontal am Boden wachsende Rhizom entwickelt nach Art eines Sympodiums jedes Frühjahr bis zu sechs aufrecht wachsende, oberirdische Hauptsprosse, die durch Aufschütten von Erde in der Länge von etwa 20 cm bleich und zart bleiben (Spargelstangen). Sobald die Knospen dieser Sprosse die Erdoberfläche erreicht haben, werden die Sprosse gestochen. Die Ernte kann im 3. oder 4. Jahr nach der Pflanzung beginnen und dann mit Ruhepausen 15 bis 20 Jahre lang fortgeführt werden. »Gestochen« wird Spargel je nach Witterung und Anbaugebiet zwischen Mitte/Ende April und dem Johannistag (24. 6.). Die nährstoffarmen Spargelstangen enthalten etwa 2 % Eiweiß, viel Vitamin C und Vitamine der B-Gruppe. Ihr Aroma wird durch den hohen Gehalt an freier Asparaginsäure bewirkt. In einigen Ländern werden durch Lichteinfluss ergrünte Spargelstangen als Grünspargel gegessen.
 
Krankheiten
 
und Schädlinge: Hohle oder verholzte Stangen sind Folge tief reichenden Bodenfrostes, rostfarbene Stangen Folge zu nasser Böden; blaue oder grüne Köpfe bilden sich unter Tageslicht, wenn zu spät gestochen wird. Mykosen sind Spargelrost und Grauschimmel. Spargelkäfer und Spargelhähnchen sowie deren Larven befressen Kraut und Samen, die Made der Spargelfliege zerfrisst die Triebe.
 
Kulturgeschichte:
 
Spargel war schon in der Antike bei Ägyptern, Griechen und Römern eine beliebte Gemüsepflanze. Abbildungen von Spargel finden sich in Pompeji. Plinius der Ältere, Columella und Cato der Ältere beschreiben den Spargelanbau und verschiedene Spargelsorten. - Als Arznei wurde wild wachsender Spargel bevorzugt, der nach Dioskurides abführend, harntreibend und bei Gelbsucht wirken sollte. Durch die Römer wurde der Spargel nördlich der Alpen bekannt, ohne dass der Anbau aber zunächst Erfolg gehabt hätte. Erst in der Neuzeit scheint Spargel wieder bekannt geworden zu sein (H. Bock beschreibt ihn 1539 als teure Delikatesse für die »Leckermäuler«). Kurz darauf verbreitete sich die Spargelkultur in Deutschland vom Oberrheinischen Tiefland aus. - Als Heilmittel wurden Wurzeln, Samen und Spargelwasser mit den Indikationen nach Dioskurides bis ins 19. Jahrhundert verwendet.
 

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Spạr|gel, der; -s, -, (schweiz. meist:) -n, (südd., schweiz. auch:) die; -, -n [spätmhd. sparger, über das Roman. (vgl. ↑älter ital. sparago, mlat. sparagus) < lat. asparagus < griech. asp(h)áragos = Spargel; junger Trieb]: 1. (als Staude wachsende) Pflanze mit wie feine Nadeln erscheinenden Blättern u. grünlichen Blüten, aus deren Wurzelstock stangenförmige Sprosse hervorwachsen, die (bevor sie an die Erdoberfläche kommen) abgeschnitten u. als Gemüse gegessen werden: Der S. ist ein Liliengewächs. ... Gezüchtet wird der S. in lehmhaltigem, feinkörnigem Boden (Basler Zeitung 15. 4. 99, 53); der S. als Heilpflanze wurde ... bereits 460 vor Christus ... erstmals erwähnt (MM 30. 4. 91, 11). 2. Spross, Sprosse des Spargels (1) als Gemüse: frischer, weißer S.; S. ist gesund; was kostet der S.?; ein Bund, ein Kilo, fünf Stangen S.; fünf dicke S.; ein großer, dünner Mann, anzusehen wie ein S. (Ziegler, Labyrinth 69); Der Spargelschäler von der Migros, dessen Griff aussieht wie eine S. (Basler Zeitung 15. 4. 99, 53); S. anbauen, produzieren, stechen, schälen, kochen, essen; es gab S. mit Schinken; Dazu servierte Zimmermann dreimal -n: einmal »nature«, einmal mit einer Hollandaise und einmal mit Parmesan überbacken (Tagesanzeiger 17. 4. 99, 71); Das Stuttgarter Landeskriminalamt hat inzwischen die Wochenmärkte rings um den Bodensee nach auffällig dicken -n abgesucht (taz 1. 4. 97, 3); Artischocken, Bündel von grünen -n ... waren ... dazwischen verteilt (Th. Mann, Krull 55).

Universal-Lexikon. 2012.