Giuliani
[dʒu'li̯ani], Giovanni, italienischer Bildhauer, * Venedig 1663, ✝ Heiligenkreuz (bei Baden, Niederösterreich) 5. 9. 1744; ausgebildet in Venedig und Bologna, zwischen 1680 und 1690 in der Werkstatt A. Faistenbergers in München. Ab 1711 war Giuliani im Zisterzienserstift Heiligenkreuz tätig, das nach seinem Tod seinen gesamten Nachlass erbte, u. a. eine in der europäischen Barockskulptur einzig dastehende Sammlung von Tonbozzetti (Heiligenkreuz, Stiftsmuseum). - In Giulianis Werken fügt sich die Einzelfigur als rhythmisch bewegte Silhouette der Harmonie des Ganzen ein, bleibt jedoch an die Fläche gebunden. Er führte einen aus Venedig übernommenen weich modellierenden Stil ein, der die psychische Ausdruckswerte stark betont. Sein bekanntester Schüler war G. R. Donner.
E. Baum: G. G. (Wien 1964).
Universal-Lexikon. 2012.