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Substitution
Ersatz

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Sub|sti|tu|ti|on 〈f. 20〉 Sy Substituierung
1. Ersatz, Austausch
2. Stellvertretung
[→ substituieren]
Die Buchstabenfolge sub|st... kann in Fremdwörtern auch subs|t... getrennt werden. Davon ausgenommen sind Zusammensetzungen, in denen die fremdsprachigen bzw. sprachhistorischen Bestandteile deutlich als solche erkennbar sind, z. B. -standard (→a. Standard).

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Sub|s|ti|tu|ti|on [ Substituent] Abk. S: in der Chemie Bez. für eine als Elementar- oder Stufenreaktion erfolgende Reaktion, bei der in einem Molekül ein Atom (z. B. H, Cl) oder eine Gruppe (z. B. OH, NO2, —C(O)R) durch ein anderes Atom, ein Isotop oder eine andere Gruppe ( Substituent) ersetzt wird, vgl. Austauschreaktion. Man unterscheidet haupts. zwischen homolytischen oder radikalischen S. (AB+ · C → AC+ · B; SR, SH) u. heterolytischen S. u. bei diesen wiederum zwischen elektrophilen S. (AB+C+ → AC + B+; SE) u. unimolekular oder bimolekular ablaufenden nukleophilen S. (AB + C- → AC + B-; SN1, SN2). Unter S. versteht man in der Kristallographie den Austausch von Gitterbausteinen durch Fremdatome ähnlicher Abmessungen (vgl. Diadochie u. Schweratomeffekt) u. in der Medizin die exogene Ersetzung von Stoffen (Hormone, Enzyme), die vom Organismus nicht oder nicht in ausreichender Menge erzeugt werden können.

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Sub|s|ti|tu|ti|on, die; -, -en [lat. substitutio, zu: substituere, substituieren] (bildungsspr., Fachspr.):
das Substituieren.

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Substitution
 
[spätlateinisch »Ersetzung«] die, -/-en,  
 1) Chemie: Substitutionsreaktion, chemische Reaktion, bei der in einem Molekül ein Atom oder eine Atomgruppe durch ein anderes Atom oder eine andere Atomgruppe ersetzt werden. Substitutionen sind u. a. Hydrolyse, Friedel-Crafts-Reaktion, Nitrierung und Veresterung. Bei der elektrophilen Substitution greift ein Reagenz mit positiver Ladung an einer Molekülstelle hoher Elektronendichte an, z. B. bei der Nitrierung von Benzol mit Mischsäure, wobei intermediär ein Nitroniumion (NO2+) auftritt:
 
Bei der nukleophilen Substitution greift ein Reagenz mit negativer Ladung an einer Stelle niedriger Elektronendichte an, z. B. bei der alkalischen Hydrolyse von Alkylhalogeniden:
 
Die radikalische Substitution läuft unter dem Einfluss von Licht, Wärme oder Peroxiden über Radikale ab, z. B. das Chlorieren von Kohlenwasserstoffen.
 
Als Substituenten werden Atome oder Atomgruppen (z. B. —Cl, —NO2, —COOH) bezeichnet, die z. B. in Kohlenwasserstoffen oder heterozyklischen Verbindungen H-Atome ersetzen (chemische Nomenklatur).
 
 2) Kristallographie: die Ersetzung eines Gitterbausteins durch Einbau von Fremdatomen auf einem regulären Gitterplatz, z. B. in Substitutionsmischkristallen.
 
 3) Logik: die Ersetzung einer freien Variablen durch eine andere.
 
 4) Medizin: Ersatz von Stoffen (Hormonen, Enzymen), die normalerweise vom Körper selbst gebildet werden, durch Zufuhr von außen bei Funktionsschwäche oder -ausfall der betreffenden Organe (z. B. Insulingabe bei Diabetes mellitus) oder operativer Entfernung (z. B. Schilddrüsenresektion), auch in Form der Infusionstherapie bei hohen Blut- oder Flüssigkeitsverlusten.
 
 5) Psychoanalyse: zu den Abwehrmechanismen gerechneter Austausch eines Triebobjekts gegen ein Ersatzobjekt, wenn die Triebbefriedigung auf unmittelbarem Weg nicht möglich erscheint.
 
 6) Recht: Substitutionsrecht, das Recht zur Erteilung einer Untervollmacht. Im öffentlichen Recht heute kaum mehr gebräuchliche Bezeichnung für die Befugnis, anstelle des planmäßig zuständigen Amtswalters einen anderen mit einer bestimmten Aufgabe zu betrauen. Zum Substitutionsrecht im Strafverfahren Eintrittsrecht.
 
 7) Sprachwissenschaft: im linguistischen Strukturalismus systematisiertes, oft auch als Ersatzprobe, Austauschprobe oder Kommutationstest bezeichnetes operationales Verfahren, bei dem untersucht wird, welche sprachliche Einheiten sich füreinander ersetzen lassen, ohne dass sich an der Grammatikalität des Ausdrucks etwas ändert. Man unterscheidet Reduktion (Ersatz komplexerer sprachlicher Einheiten durch einfachere, z. B. »meine ältere Schwester« durch »sie«) und deren Umkehrung, die Expansion. Die Substitution dient der Ermittlung von Einheiten, die in paradigmatischer Beziehung zueinander stehen (Paradigma).
 
 8) Wirtschaft: das Ersetzen von Gütern oder Produktionsfaktoren durch andere, die denselben Zweck erfüllen (Substitutionalität).

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Sub|sti|tu|ti|on, die; -, -en [lat. substitutio, zu: substituere, ↑substituieren] (bildungsspr., Fachspr.): das Substituieren.

Universal-Lexikon. 2012.